Verfassungsreferendum

Auslandstürken beginnen mit Stimmabgabe

Eine Türkin gibt in der deutschen Stadt Hürth ihre Stimme beim Referendum über das Präsidialsystem ab. (27. März 2017)
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In Österreich sind 108.561 türkische Staatsbürger stimmberechtigt. In der Türkei selbst ist das Referendum über die Verfassungsreform für den 16. April angesetzt. Präsident Erdogan strebt mit den im Raum stehenden Änderungen eine Stärkung seiner Stellung an.

Wien/Berlin - In Österreich und anderen Ländern lebende Türken haben seit Montag früh die Gelegenheit, am Referendum über die Einführung eines Präsidialsystems in der Türkei teilzunehmen. Hierzulande können 108.561 türkische Staatsbürger in diplomatischen Vertretungen in Wien, Salzburg und Bregenz abstimmen.

In Deutschland sind zu der von den Generalkonsulaten organisierten Abstimmung rund 1,4 Millionen Stimmberechtigte aufgerufen - mehr als in jedem anderen Land außerhalb der Türkei. Weltweit sind etwa 2,97 Millionen im Ausland lebende Türken stimmberechtigt. Abgestimmt werden kann von Montag an zwei Wochen lang bis zum 9. April. In der Türkei selbst ist das Referendum über die Verfassungsreform für den 16. April angesetzt.

Das von Präsident Recep Tayyip Erdogan angestrebte Präsidialsystem stärkt die Stellung des Präsidenten erheblich. Kritiker warnen vor einer Ein-Mann-Herrschaft. Der Streit über Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in EU-Staaten hatte in den vergangenen Wochen die angespannten Beziehungen zwischen europäischen Ländern und der Türkei weiter belastet. Unter anderem hatte Erdogan Deutschland und die Niederlande mit Nazi-Vergleichen überzogen. (APA, dpa)