Leitbörsen in Fernost schließen einheitlich im Minus

Tokio (APA) - Die Leitbörsen in Asien und Australien haben am Montag einheitlich in der Verlustzone geschlossen. Asienweit sorgte das Scheit...

Tokio (APA) - Die Leitbörsen in Asien und Australien haben am Montag einheitlich in der Verlustzone geschlossen. Asienweit sorgte das Scheitern der Gesundheitsreform des neuen US-Präsidenten Donald Trump für schlechte Stimmung am Markt.

Besonders deutlich fielen die Abschläge in Tokio aus, wo der japanische Leitindex Nikkei-225 1,44 Prozent auf 18.985,59 Punkte verlor. In Hongkong büßte der Hang Seng 0,68 Prozent auf 24.193,70 Einheiten ein. Der Sensex 30 in Mumbai tendierte zuletzt mit einem Minus von 0,63 Prozent bei 29.235,08 Zählern.

Nur leicht abwärts ging es in Sydney und Shanghai. Der australische All Ordinaries Index fiel um 0,12 Prozent auf 5.789,20 Einheiten. Der Shanghai Composite beendete den Handelstag um knappe 0,08 Prozent tiefer bei 3.266,96 Punkten.

Am vergangenen Freitagabend hatten die Republikaner ihre Gesetzesvorlage zur Aufhebung der als „Obamacare“ bekannten Gesundheitsreform von Trumps Vorgänger Barack Obama kurz vor der Abstimmung im Repräsentantenhaus zurückgezogen. Es hatte sich abgezeichnet, dass der Entwurf keine Mehrheit bekommen würde. Viele Analysten hatten die Reform als Testlauf für weitere Reformvorhaben der Trump-Regierung betrachtet. Speziell die angekündigte Steuerreform gilt als sehr wichtig für die Finanzmärkte. Dass Trump mit der Gesundheitsreform gescheitert ist, könnte somit auch Zweifel an der Umsetzung einer Steuerreform schüren, sagten mehrere Marktbeobachter.

Aus der chinesischen Industrie kamen unterdessen positive Signale. Die Gewinne im verarbeitenden Gewerbe der größten Volkswirtschaft Asiens sind in den ersten beiden Monaten des Jahres um fast ein Drittel gestiegen. Sie legten im Jänner und Februar zusammen um 31,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu auf umgerechnet rund 135 Mrd. Euro. Dafür sorgten in erster Linie steigende Preise für Kohle, Stahl und Rohöl.

Bei den Einzelwerten gaben in Tokio die Aktien von Toshiba 2,06 Prozent auf 218,40 Yen nach. Die US-Atomtochter Westinghouse des angeschlagenen japanischen Industriekonzerns stellt womöglich in Kürze einen Antrag auf Gläubigerschutz. Der Westinghouse-Verwaltungsrat werde am Dienstag zusammenkommen, um über den Insolvenzantrag zu beraten und diesen möglicherweise noch am selben Tag zu stellen, berichtete die Wirtschaftszeitung „Nikkei“.

In Hongkong schossen die Titel des Immobilienentwicklers Kaisa Group um über 55 Prozent nach oben. Die Aktie wurde den ersten Tag wieder gehandelt, nachdem sie zwei Jahre lang vom Handel ausgesetzt worden war. Die Suspendierung ist am 31. März 2015 erfolgt, weil das Unternehmen eine in US-Dollar begebene Anleihe nicht mehr bedienen konnte.