Möglicherweise homophobes Motiv für Angriff am Alexanderplatz
Das Landeskriminalamt sucht nach einem Mann, der eine junge Frau am Wochenende krankenhausreif geschlagen hatte.
Berlin – Nach dem Angriff auf eine 24-Jährige auf dem Berliner Alexanderplatz hat die Polizei den Staatsschutz des Landeskriminalamtes eingeschaltet. Hintergrund ist ein mögliches homophobes Motiv, wie die Polizei mitteilte. Die Frau, die auf dem zentralen Platz in der Hauptstadt am frühen Sonntagmorgen mit ihrer Lebensgefährtin unterwegs war, musste wegen schwerer Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Sie befinde sich weiterhin in ärztlicher Behandlung, hieß es am Montagnachmittag. Ihr Zustand sei stabil.
Nach den derzeitigen Ermittlungen soll ein Mann die Frau angegriffen haben. Nach ihm sucht die Polizei. Ein weiterer Mann und eine Frau, die den Angreifer begleitet hätten, seien nicht – wie ursprünglich angenommen – an dem Angriff beteiligt gewesen, hieß es.
Feuerwehr und Polizei waren am Sonntag um etwa 4.50 Uhr wegen einer Körperverletzung in eine Straße am Alexanderplatz gerufen worden. Dort fanden sie die schwer verletzte Frau.
Am Alexanderplatz kommt es immer wieder zu Gewaltattacken. Vor gut zwei Wochen war ein Mann nach einer Messerattacke blutend zusammengebrochen. Aufsehen erregte im Oktober 2012 auch der Fall vonJonny K., der von jungen Männern totgeprügelt wurde. Seitdem ist die Polizei verstärkt auf dem Alexanderplatz präsent - dennoch kam es allein 2015 dort zu knapp 600 Gewalttaten. (dpa)