Reha-Erweiterung beschlossen
Der Kitzbüheler Gemeinderat gab grünes Licht für den Ausbau des Rehazentrums. Der Grundstückspreis sorgte zwar für viele Diskussionen, dennoch gab es schließlich eine breite Zustimmung für den Verkauf.
Von Harald Angerer
Kitzbühel –In Kitzbühel scheiden sich die Geister – wieder einmal an einem Projekt der Vamed. Auslöser ist die geplante Erweiterung des Rehazentrums von 120 auf 170 Betten. Schon der Bau hatte vor vier Jahren für Diskussionen gesorgt. Die Erweiterung soll in einem Zubau auf dem bisherigen Parkplatz neben dem Rehazentrum untergebracht werden. Diese Fläche ist im Besitz der Gemeinde und soll an die Rehabilitationszentrum Kitzbühel Betriebs-GmbH & Co KG und die Rehazentrum Kitzbühel Immobilien-Leasing GmbH verkauft werden.
Insgesamt handelt es sich dabei um eine Fläche von 1300 m2, welche um 135 Euro pro Quadratmeter verkauft werden soll. Und genau an diesem Preis stoßen sich die Liste Unabhängige Kitzbüheler (UK) und die FPÖ. Das sorgte bei der Gemeinderatssitzung am Montagabend für viele Diskussionen. „Wir haben immer ein Gutachten eines gerichtlich beeideten Sachverständigen gefordert. Wir wissen den wahren Wert des Grundstücks nicht“, sagt GR Marielle Haidacher (UK). Das Projekt sei zu befürworten, der Preis nicht.
Und auch von Seiten der FPÖ wurde ein solches Gutachten gefordert. Und genau dieses zauberte dann Bürgermeister Klaus Winkler (ÖVP) in der Sitzung aus dem Hut. Die Stadt hat vom gerichtlich beeideten Sachverständigen Peter Grißmann, er war von 1998 bis 2004 Finanzstadtrat der Bürgerliste in der Ära Wendling (FPÖ), ein Gutachten erstellen lassen. Als Basiswert geht er darin von einem Grundstückswert in der Höhe von 500 Euro pro Quadratmeter aus. Jedoch bekommt die Stadt im Gegenzug 18 Freiparkplätze, 22 Tiefgaragenparkplätze und drei weitere Stellflächen. Wenn diese gegengerechnet werden, kommt Grißmann auf gut 110 Euro pro Quadratmeter.
Ebenfalls ein Thema waren die Besitzverhältnisse, denn die Erweiterung wird, wie auch schon das Rehazentrum, nicht von der Vamed selbst gebaut, sondern von der Rehazentrum Kitzbühel Immobilien-Leasing GmbH, einer Raiffeisen-Tochter. Ein solches Leasing-Modell sei üblich, erklärt darauf Per-Oliver Gustafsson von der Vamed.
Den Kaufvertrag mit der Vamed aus dem Jahr 2011 sprach FPÖ-GR Bernhard Schwendter ebenfalls an. Darin soll der Vamed zugesichert worden sein, dass das Grundstück zwölf Jahre keinem anderen Interessenten verkauft werde. Eine Verkaufszusage gebe es laut Winkler nicht. Im damaligen Kaufvertrag zwischen Stadt und Vamed ist aber sehr wohl die Zusage enthalten, dass die Stadt das Grundstück zwölf Jahre an keinen anderen Bieter veräußern darf, der Kaufvertrag liegt der TT vor. Auf Anfrage bestätigt Winkler dies auch, „aber das heißt nicht, dass wir es der Vamed verkaufen müssen. Es gäbe sehr wohl andere Nutzungsmöglichkeiten“, sagt Winkler. Aber eine Erweiterung der Reha sei von Anfang an geplant gewesen.
Trotz der angeregten Diskussion fiel die Abstimmung dann klar aus. Mit 18 Ja-Stimmen und einer Enthaltung wurde dem Verkauf des Grundstücks zugestimmt.