Turnen

Ein Abschied für den Anfang

Vor 13 Jahren schwebte Hanna Grosch als Zwölfjährige selbst noch beim Pinter-Turnier am Balken. Jetzt gibt sie ihre Erfahrung als Trainerin weiter.
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Das Attila-Pinter-Turnier feiert seine 20. Auflage, Hanna Grosch das Ende ihrer Turnkarriere. Dabei macht sie als Organisatorin und Trainerin nahtlos weiter.

Von Sabine Hochschwarzer

Innsbruck – Am Anfang stand eine Teppichstange im Garten. Eine, auf der Hanna Grosch herumturnte. Das Eisen wich einem Holm in der Halle, aus der Stange wurde ein Stufenbarren – ihr liebstes von vier Turnerinnen-Geräten, an denen sie 20 Jahre lang Übungen perfektionierte. Mit Begeisterung wie damals hinter dem Haus, vor zehn Tagen aber das letzte Mal vor Kampfrichtern.

Die Innsbruckerin beendete bei den Austrian Team Open ihre Karriere. „Jetzt ist Schluss, selbst wenn es nicht alle glauben“, versichert die 25-Jährige nach Anläufen zum Rücktritt, die sie wegen Teameinsätzen aber abgebrochen hatte. Nicht nur weil der letzte Antritt ein gelungener war, gekrönt von einem weiteren österreichischen Mannschaftsmeistertitel. Eine Entzündung im Knöchel, das Psychologie-Studium und weil sie für ihre Übungen regelmäßig trainieren müsse, da diese sonst gefährlich würden, erklärt Grosch: „Außerdem kann ich meinen Mädchen nicht erklären, dass Training wichtig ist, wenn ich es selbst zeitlich nicht mehr schaffe.“

Für mögliche Nachfolgerinnen sorgt Österreichs Mehrkampf-Königin 2009, vielfache Staatsmeisterin, Weltcup-Vierte und EM- sowie WM-Starterin also längst selbst: über 20 Stunden pro Woche als LZ-Trainerin, als Fachwartin im Verband und auch als Organisatorin des Attila-Pinter-Cups, der nun seine 20. Auflage erlebt.

Das Turnier ist demnach fast genauso alt wie Groschs sportliche Karriere. So zeigte sie einst beim Tiroler Traditionsturnier selbst auf, bevor sie 2007 ihr Elite-Debüt im Weltcup mit vier Finali feierte – dem bislang besten der ÖFT-Geschichte. „Das Pinter-Turnier ist immer etwas Besonderes, weil Turner, Turnerinnen sowie Gymnastinnen aufeinandertreffen und weil wir Tiroler uns auch mal daheim präsentieren können“, schwärmt sie für ihr Turnier. Die größte Ehre: es in Österreichs ASVÖ-Team mit acht Turnern (4 Mädchen, 4 Burschen) und zwei Gymnastinnen zu schaffen. „Diese Mannschaft hat ein Abo auf den Titel“, sagt Grosch als Ex-Siegerin und hofft heuer trotz der 150 Teilnehmer aus acht Nationen auf eine Verlängerung dieser Tradition.

Die andere, zum 20-Jahr-Jubiläum, will ebenso gefeiert sein – Österreichs Beste der drei Sparten treten bei einer Showeinlage auf: die Mehrkampf-Meister Jasmin Mader und Johannes Mairoser sowie Olympia-Gymnastin Nicol Ruprecht, die dafür aus Wien anreist. Alle drei sind Tirolerinnen. Klar, dass alle schon mehrfach als Aktive dabei waren.

Hanna Grosch (l.) biss unlängst mit Jasmin Mader zum letzten Mal zu.
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