Großbritannien übergab EU-Austrittsantrag
Brüssel/London (APA/Reuters/dpa/AFP) - Erstmals seit Gründung der Europäischen Union hat mit Großbritannien ein Land seinen Austritt bei der...
Brüssel/London (APA/Reuters/dpa/AFP) - Erstmals seit Gründung der Europäischen Union hat mit Großbritannien ein Land seinen Austritt bei der Staatengemeinschaft beantragt. Der britische Botschafter Tim Barrow übergab das entsprechende Schreiben seiner Regierung im Beisein von Pressefotografen Mittwochmittag EU-Ratspräsident Donald Tusk.
Damit haben das Vereinigte Königreich und die 27 EU-Staaten genau zwei Jahre Zeit, die Bedingungen für den Austritt zu klären. Beide Seiten rechnen mit schwierigen Verhandlungen.
EU-Ratspräsident Tusk teilte via Twitter in Brüssel mit, die Union habe das Austrittsgesuch erhalten. „Nach neun Monaten hat Großbritannien geliefert.“ Die britische Premierministerin Theresa May hatte die Erklärung zur Aktivierung von Artikel 50 der EU-Verträge am Dienstagabend in London unterzeichnet.
May rief ihre Landsleute am Mittwoch zum Zusammenhalt auf. Die Briten müssten zusammenstehen, „es gibt kein Zurück mehr“, sagte die konservative Politikerin im Parlament in London wenige Minuten nach der Übergabe des Austrittsantrags in Brüssel.
Der Weg ist nun frei für die zweijährigen Brexit-Verhandlungen, bei denen die Verflechtungen zwischen Großbritannien und der EU gelöst werden müssen. Mehr als 20.000 Gesetze und Regeln sind davon betroffen. Im März 2019 endet voraussichtlich die EU-Mitgliedschaft des Landes.
Die übrigen 27 Länder wollen ihre Verhandlungsposition bei einem Sondergipfel am 29. April festzurren. Bis Herbst 2018 sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein, damit das Abkommen noch rechtzeitig ratifiziert werden kann. Auf EU-Seite müssen das Europaparlament und der Rat ihre Zustimmung geben.