Österreich

Immer wieder Tote bei Folgeunfällen nach Pannen

(Symbolfoto)
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Im Vorjahr starben vier Menschen bei derartigen Unfällen auf Österreichs Straßen.

Wien – Ein 82-jähriger Steirer ist am Dienstag bei einem Unfall nach einer Panne schwer verletzt worden. Ein nachkommender Autofahrer sah ihn zu spät und erfasste den Pensionisten mit seinem Wagen. Immer wieder kommt es in Österreich zu Folgeunfällen nach Pannen und leichten Unfällen. Pro Jahr sterben dabei bis zu fünf Menschen, sagte ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.

Demnach wurden im Vorjahr vier Personen bei derartigen Unfällen auf Österreichs Straßen getötet, drei auf Autobahnen und ein Mensch auf einer Gemeindestraße. 2015 waren es drei Todesopfer, 2014 vier und 2013 sogar elf Tote.

Gründe dafür sind beispielsweise Pannen oder Unfälle an unübersichtlichen Stellen, Sichtbeeinträchtigungen durch Schlechtwetter und Dunkelheit, schlechte Sichtbarmachung bzw. Eigensicherung, aber auch geschockte, herumirrende Personen und unachtsame Lenker im Nachfolgeverkehr, erklärte Seidenberger. „Oftmals wird auch die Sogwirkung vorbeifahrender Lkw unterschätzt“, sagte die Expertin. „Meistens geht es um sehr wenige Zentimeter, die zur Sicherheit fehlen.“

Hinter Leitschienen oder Böschungen warten

Seidenberger rät zu Vorsicht bei der Unfallstellen- oder Pannenabsicherung. „Das Pannendreieck ist oft die erste Warnung zur Handlungsadaption des herannahenden Folgeverkehrs. Beim Aufstellen sollten die Warnweste immer sichtbar getragen werden“, sagte die Psychologin. Denn generell gilt, dass Lenker nicht mit Fußgängern auf Autobahnen und Schnellstraßen rechnen. Insbesondere auf Kinder und geschockte Personen sollte gut geachtet werden.

„Betroffene sollen so weit wie möglich von der Fahrbahn weg, hinter Leitschienen, Lärmschutzwände oder Böschungen zurücktreten und im sicheren Gebiet auf Hilfe warten“, sagte Seidenberger. Wenn möglich soll das Auto beim nächsten Parkplatz oder Raststation abgestellt werden, ansonsten so weit wie möglich rechts am Pannenstreifen. Menschenrettung geht vor, Wertgegenstände sollten bis zum Eintreffen der Polizei im Wagen gelassen werden. (APA)