Kitzbühel sucht den Tennis-Star
Nach der Absage der ÖTV-Nummer-eins Dominic Thiem angeln die Generali Open (29. Juli –5. August) nach prominentem Ersatz.
Von Roman Stelzl
Innsbruck – Noch sind es vier Monate bis zu den Generali Open, dem größten Freiluft-Tennis-Turnier Österreichs. Eine lange Zeit. Da kann viel passieren. Und da muss auch viel passieren. Denn nach der Absage von Tennis-Star Dominic Thiem fehlt noch das Zugpferd, das Aushängeschild. Und die Frage ist: Wer übernimmt die Leaderrolle beim Kitzbüheler ATP-Turnier (29. Juli bis 5. August)?
Starspieler: Die Chancen auf einen wirklichen Kapazunder gehen gegen null. „Roger Federer oder Rafael Nadal – das sind unsere Wunschspieler. Aber die werden nicht kommen“, erklärt Turnierdirektor Alexander Antonitsch. Der Grund ist seit Jahren der gleiche: Die zweite US-Tour setzt direkt an das Tiroler Turnier an – zeitgleich steigt zudem das mit 500 Punkten doppelt so hoch bewertete Turnier in Washington. Das Interesse ist überschaubar. Bleibt also nur der Fokus auf einen Sandplatz-Spezialisten.
Dem Vernehmen nach sind die Veranstalter drauf und dran, einen Ersatz für Thiem zu organisieren. Ein Kandidat wäre möglicherweise Spaniens Grand-Slam-Finalist und 1000-ATP-Spiele-Klubmitglied David Ferrer (derzeit nur 32. der Welt). Der könnte auf Sand Selbstvertrauen für die US-Tournee tanken.
Hausherren: Der Wahl-Kitzbüheler Philipp Kohlschreiber (GER) wohnt um die Ecke, der Südtiroler Andrea Seppi ist immer gerne gesehen und der Niederländer Robin Haase hat neben zwei Titeln jede Menge (Urlauber-)Fans in der Gamsstadt. Auf Altbewährtes kann man sich wohl auch heuer beim mit 483.060 Euro Preisgeld dotierten Turnier verlassen.
Lokalmatadore: „Der Kartenverkauf läuft bis jetzt gleich gut wie im Vorjahr. Auch ohne Thiem“, sagt Antonitsch. Das hat einen Grund, der wieder mit dem Top-Ten-Spieler zusammenhängt: Thiem hat wieder eine Euphorie entfacht, die auch noch im Juli brennen soll. Und spüren sollen das diejenigen, die das Turnier wohl mittragen: Österreichs Nummer zwei Gerald Melzer (109. der Welt), dessen Bruder und Jungvater Jürgen, der hart am Comeback arbeitende Andreas Haider-Maurer. Auf den Schultern dieser drei ruhen viele Hoffnungen. Für einen erfolgreichen Tennis-Sommer – und ein erfolgreiches Turnier in Kitzbühel.