Region Linz/Urfahr-Umgebung wird oö. Modellregion der „Aktion 20.000“

Linz/Wien (APA) - Die Region Linz/Bezirk Urfahr-Umgebung wird die oberösterreichische Modellregion der „Aktion 20.000“, mit der gemeinnützig...

Linz/Wien (APA) - Die Region Linz/Bezirk Urfahr-Umgebung wird die oberösterreichische Modellregion der „Aktion 20.000“, mit der gemeinnützige Jobs für ältere Arbeitnehmer geschaffen werden sollen. 500 bis 600 Jobs sollen in dem Gebiet entstehen - „außerhalb der Planstellen“, wie Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) am Donnerstag in Linz sagte. Außerdem will er die auf zwei Jahre befristete Aktion verlängern.

Mit der „Aktion 20.000“, die Teil des überarbeiteten Regierungsprogramms ist, sollen gemeinnützige Jobs für über 50-Jährige mit bis zu 100 Prozent der Lohn- und Lohnnebenkosten für maximal zwei Jahre gefördert und so der stark steigenden Langzeitarbeitslosigkeit von Menschen dieser Altersgruppe entgegengewirkt werden. Ziel ist, bundesweit 20.000 Arbeitsplätze pro Jahr in Gemeinden über gemeinnützige Trägervereine und Unternehmen zu schaffen. Im Juli soll dazu in einem Bezirk pro Bundesland ein Pilotprojekt starten. Vorerst befristet auf zwei Jahre werden bis Juni 2019 200 Mio. Euro für das Projekt zur Verfügung gestellt. Derzeit gebe es rund 50.000 Menschen in Österreich, die seit mehr als einem Jahr arbeitslos und über 50 sind, so Stöger. Er will auch kleine ländlichen Gemeinden ansprechen.

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sieht die Chance, als Stadt Akzente zu setzen - von der Flüchtlingsbetreuung bis hin zur Pflege. Zudem sei es „Sprengstoff für eine Gesellschaft“, wenn Menschen keine Perspektive haben. Das Projekt biete „Lebenschancen“, betonte auch Ferdinand Kaineder (ÖVP), Ortschef der 4.500-Seelen-Gemeinde Altenberg. Er kann sich etwa vorstellen, im Reinigungsdienst oder am Bauhof Plätze schaffen zu können. S-Landesgeschäftsführer Gerhard Strasser führte auch die Erneuerung von Wanderwegen an, Stöger die Verlängerung von Öffnungszeiten etwa bei Altstoff-Sammelzentren - „Dinge, wo wir alle etwas davon haben“, so der Minister, das könne in jeder Gemeinde etwas Anderes sein.

Insgesamt sollen in OÖ gut 2.000 derartiger Jobs entstehen, in der Modellregion werde man rund 500 bis 600 brauchen, denn das Gebiet verfüge über etwa 30 Prozent der Langzeitarbeitslosen über 50, erklärte Strasser. „Wir haben alle Qualifikationen, aber natürlich vermehrt Personen, die keine gute Ausbildung haben.“ Geplant seien zwei Modelle - normale Anstellung und eine Leasing-Variante, etwa für kleine Vereine. „Wenn möglich“, peile man Vollzeitarbeitsplätze oder zumindest 30-Stunden-Jobs an, damit man aus dem Verdienst heraus seine Existenz bestreiten könne, hieß es.

Einen Schlüssel, wie viele Jobs eine Gemeinde zur Verfügung stellen muss, gibt es nicht. Ziel ist, die 20.000 bundesweit zu schaffen. „Wenn der 20.001ste auch noch etwas hat, werden wir darüber nachdenken“, so Stöger.

Der frisch gebackene Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl hatte am Donnerstag zu bedenken gegeben, dass damit strukturelle Probleme - etwa fehlende Sekretariate in Schulen - nicht behoben werden könnten, weil die entsprechenden Bundesmittel auf zwei Jahre befristet sind. Stöger betonte allerdings, dass die Aktion „weit über die nächste Wahl 2018“ hinaus finanziert sei und „wenn ich der nächsten Regierung wieder angehöre, werde ich mich dafür einsetzen, es weiterzuführen“.