Sozialämter kaufen Versicherungszeiten nach
Innsbruck – Der Tiroler Pensionsexperte Peter Kilga macht darauf aufmerksam, dass Sozialämter bei der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) Zei...
Innsbruck –Der Tiroler Pensionsexperte Peter Kilga macht darauf aufmerksam, dass Sozialämter bei der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) Zeiten nachkaufen, um die Mindestsicherungsbezieher, in die Pension „überführen zu können.“ Es gebe auch in Tirol immer wieder Menschen in besonders prekären Situationen, die Umstände würden es notwendig machen, den Betroffenen eine Pension und damit eine dauerhafte Absicherung für das Alter zu ermöglichen. „Es kommt vor, dass Menschen Mindestsicherung beziehen und nicht einmal die 90 Monate Pensionsversicherungszeiten, die mindestens erforderlich sind, um eine Rente überhaupt erreichen zu können, nachweisen können“, erläutert Kilga.
Peter Grüner, Sprecher des SPAK (Sozialpolitischer Arbeitskreises) bestätigt, dass dieses Vorgehen in Ausnahmefällen zur Anwendung kommt. „Das ist aber kein Geschenk. Das Sozialamt macht diesbezüglich eine ganz klare Kosten-Nutzen-Rechnung, ob das auf Dauer die günstigere Lösung ist“, erläutert Grüner. Er begrüße diese Maßnahme. Die Invaliditätspension sei für unter 50-Jährige seit einigen Jahren de facto abgeschafft, kranke Arbeitnehmer würden somit in eine Rehabilitations- endlosschleife geschickt.
„Viele unserer Klienten schaffen es jedoch nicht, sich wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Mit der Pension haben sie einen fixen Anspruch auf Lebzeit. So sind sie nicht mehr auf die Mindestsicherung angewiesen. Das bedeutet in der Folge auch eine Befreiung von Paternalismus und Kontrolle.“ (pla)