Hier spielt die neue Suzi
Leichter, komfortabler, sparsamer: Der neue Suzuki Swift kann fast alles besser als sein Vorgänger, bleibt mit optionalem Allrad und sportlicher Gangart der Modelltradition treu.
Von Pascal Sperger
Monte Carlo – Dem Suzuki Swift fehlt es am Wesentlichen – an Gewicht. Die sechste Generation des japanischen Kleinwagens wurde auf Diät gesetzt und bringt als Basisversion nur noch 840 Kilo auf die Waage. Damit ist die Neuauflage um bis zu 120 Kilogramm leichter als der Vorgänger. Und das ist gut so, denn bekanntermaßen versaut unnötiges Gewicht unmittelbar die Fahrdynamik und langfristig jeglichen Spritspar-Spaß.
Vom Trägheit kann jedenfalls keine Rede sein, der kleine Japaner lässt sich sportlich durch die Kurven zirkeln, reagiert unaufgeregt bis in den Grenzbereich und durchaus feinfühlig auf Lenkbefehle. Die Leistung der beiden Turbobenziner – der Diesel fiel aus dem Programm –, die mit Marktstart Anfang Mai zur Verfügung stehen, reicht für die alltäglichen Wege jedenfalls vollkommen aus. Vor allem der 112 PS starke Dreizylinder-Turbo hängt munter am Gas und dreht launig bis in den roten Bereich. Der 1,2-Liter-Vierzylinder mit 90 PS Leistung wirkt zwar etwas weniger spritzig, gleicht dies jedoch auf anderem Wege wieder aus: Die 90-PS-Version ist nämlich mit Allradantrieb zu haben, wobei das – vom Fiat Panda abgesehen – in der Kleinwagenklasse immer noch eine Besonderheit darstellt und gerade auf widrigen Straßen und bei schlechten Witterung ein Pluspunkt ist. Zum Einsatz kommt dabei das „Allgrip“- System mit einer Visco-Kupplung, die das Drehmoment automatisch auf die Hinterräder verteilt, sobald die Vorderräder an Grip verlieren. Die Kraftübertragung erfolgt serienmäßig bei allen Verbrenner-Varianten mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe oder optional mittels stufenlosem CVT-Getriebe (90 PS) bzw. einer Sechsgang-Automatik (112 PS), die im Lauf des Jahres nachgereicht wird.
Neu im Programm ist außerdem der Mildhybrid-Antrieb „SVHS“, der sowohl für die Frontantrieb- als auch Allradmodelle zu haben ist. Dabei unterstützt ein Generator den Verbrennungsmotor beim Anfahren und Beschleunigen, wobei die Batterie während der Roll- und Bremsphasen mittels Rekuperation aufgeladen wird. Im Schnitt soll diese Variante 4,0 Liter Super verbrauchen.
Der neue Swift ist dreizehn Millimeter kürzer und 40 mm breiter als der Vorgänger. Gleichzeitig wurde der Radstand um 20 Millimeter gestreckt, was sich zum einen positiv auf den Fahrkomfort auswirkt und zum anderen die Platzverhältnisse im Innenraum – vor allem auf der Rückbank – großzügiger macht. Dazu profitiert die Alltagstauglichkeit, ist der Kofferraum doch auf 265 Liter Standard-Ladevolumen angewachsen. Klappt man die Lehne der Rückbank um, passen unter Ausnutzung jeder Ecke und Sicke 947 Liter Gepäck ins Heck. Nachteil: Wie beim Vorgänger ist die Ladekante recht hoch und die Ladefläche nach dem Umlegen nicht ohne Stufen.
Bei einem Daily-Driver sind andere Dinge aber ohnehin etwas wichtiger. So nutzt der Swift etwa als erstes Suzuki-Modell das Sicherheitssystem „DSBS“ (Dual Sensor Brake Support) mit Kamera und Lasersensor, das einige moderne Assistenzsysteme – wie einen Notbrems-, Spurhalte- und Fernlichtassistenten – in einem Package zusammenfasst. Darüber hinaus ist ein adaptiver Tempomat erhältlich.
Im Cockpit gefällt das neue Infotainmentsystem mit einem sieben Zoll großen Touchscreen (inklusive „Apple CarPlay“ und „Android Auto“) sowie das sportlich-abgeflachte Lederlenkrad. Weil Individualisierung heute Trumpf ist, gibt es für den Swift Zweifarben-Lackierungen. Offizielle Österreich-Preise sind noch keine bekannt, aber laut Importeur wird der Einstiegspreis knapp über 13.000 Euro liegen.