Krawalle in Paraguay - Berichte: Ein Toter

Asuncion (APA/dpa) - Bei Ausschreitungen in Paraguay wegen einer Initiative zur Wiederwahl des Präsidenten soll die Polizei Medienberichten ...

Asuncion (APA/dpa) - Bei Ausschreitungen in Paraguay wegen einer Initiative zur Wiederwahl des Präsidenten soll die Polizei Medienberichten zufolge einen Mann getötet haben. Bei dem Opfer handle es sich um ein 25 Jahre altes Mitglied der Oppositionspartei PLRA, berichteten die Zeitungen „Ultima Hora“ und „ABC Color“ am Samstag.

Die Polizisten hätten den Mann am frühen Morgen in der Parteizentrale in der Hauptstadt Asuncion erschossen.

Am Freitagabend hatten wütende Demonstranten den Kongress gestürmt und Feuer gelegt, nachdem die Regierungspartei ANR im Senat in einer nicht-öffentlichen Sitzung eine Verfassungsänderung eingeleitet hatte. Die Flammen konnten von der Feuerwehr rasch gelöscht werden. Mehrere Demonstranten wurden durch Gummigeschoße der Polizei verletzt.

In der Sondersitzung im Senat stimmten die Abgeordneten mehrheitlich für die Verfassungsänderung, die eine Wiederwahl des konservativen Präsidenten Horacio Cartes ermöglichen soll. Das Abgeordnetenhaus muss dem Vorschlag noch zustimmen. Die Abstimmung war ursprünglich für den frühen Samstag geplant, wurde aber wegen der Lage verschoben.

Seit 1992 ist eine Wiederwahl in Paraguay verboten, um einen Rückfall in eine Diktatur zu verhindern. Gegner werfen Cartes ein „diktatorisches Projekt“ vor.