Nach Blitzstart mussten Raiders gegen die Vikings noch zittern

Von Daniel Suckert

Innsbruck –Kurzzeitig musste einem aus Wiener Sicht angst und bange werden. Gerade einmal 12 Minuten waren gespielt, und schon führten die Raiders mit 14:0. Ein Blitzstart, der nicht nur den 4200 Zuschauern im Tivoli Lust auf mehr machte. Am Ende musste Raiders-Headcoach Shuan Fatah aber noch gehörig zittern: „Der 33:27-Heimerfolg hat mir viele graue Haare beschert.“

Es war das berühmte Lehrgeld, das eine junge Truppe eben oft zahlen muss. Auf Seiten der Tiroler passierten die Unkonzentriertheiten im zweiten und vierten Viertel. Nichts Ungewöhnliches, wenn es nach Coach Fatah geht: „Nun haben unsere Jungen gesehen, wie Männer-Football funktioniert. Das kannten sie noch nicht. Ich bin überglücklich über den Sieg, weil wir einfach jung sind.“

Phasenweise hatte man die Offensive der Wikinger gar nicht unter Kontrolle gebracht. Ein Umstand, den man ebenso der Unerfahrenheit in den Reihen des österreichischen Meisters zuordnen musste. „Vieles, was früher selbstverständlich war, fällt uns jetzt noch nicht so leicht“, wollte Trainer Fatah den Prozess nicht überbewerten. „Und Wien ist ja nicht irgendwer. Das war der erste richtige Gradmesser.“

Einer, der unter diesem Druck über sich hinauswuchs, war Youngster Fabian Abfalter. Der Wide Receiver und Kicker in Personalunion sorgte nicht nur für einen Touchdown und drei Extrapunkte, sondern erzielte auch noch zwei wichtige Fieldgoals. „Trotzdem war es ein Erfolg, den das gesamte Team ermöglicht hat“, sagte die Nummer 80 der Raiders unmittelbar nach Spielende und bestätigte damit ihre Bodenständigkeit.

Von Abfalters Fähigkeiten zeigte sich Nachwuchschef Florian Grein schon länger überzeugt: „Er ist ein braver Arbeiter. Das war er immer schon.“

Für die heimische Liga stellte das Duell auf Augenhöhe eine gute Werbung dar. Eines zeigte der knappe Spielverlauf: Der heurige AFL-Titel wird kein Selbstläufer. Die Wiener werden ein kräftiges Wort mitreden.