Tirol

Todesdrama um junge Wörglerin: Rätsel um Hintergründe

© ZOOM.TIROL

Ob der Verwandte der tot aufgefundenen Frau in U-Haft genommen wird, entscheidet sich heute. Er war bei der Verhaftung überrascht.

Von Marco Witting

Innsbruck, Wörgl –Und plötzlich war es traurige Gewissheit. Die 26-jährige Mutter aus Wörgl, die seit Anfang Februar vermisst und gesucht wurde, ist tot. Zurück bleiben viele Fragezeichen, große Trauer und einiges an Unbehagen im Unterland. Noch weiß man nämlich wenig bis gar nichts über die Umstände, die zum Tod der Frau geführt haben. Die Gerüchteküche brodelte ohnedies schon länger. Während die Polizei auf Erkenntnisse zur Todesursache wartet, sitzt ein naher Verwandter der jungen Frau in Innsbruck im Polizeianhaltezentrum. Und die Zeit läuft.

Bereits heute Mittag muss über die Verhängung der Untersuchungshaft im Fall V. entschieden werden. Dann müsste bis Mittwochmittag ein Haftrichter über die weitere Vorgehensweise entscheiden. Einer der Gründe, warum der Verdächtige ja schon vor einer Woche wieder freigelassen wurde, war das Fehlen der Leiche. Dass diese am Samstag dann gefunden wurde, hat zur umgehenden Verhaftung des Mannes geführt. Laut Landeskriminalamt sei der Mann von der neuerlichen Festnahme „überrascht“ gewesen.

Die Leiche der Frau dürfte schon länger im Wasser gelegen sein. So war eine sofortige Identifizierung am Samstag nicht möglich. Kleidung, Auffindungsort und auch die Größe sprachen dann aber schnell dafür, dass es sich um die junge Mutter handelt.

Die Frau war Anfang Februar zuerst auf privaten Facebookseiten als abgängig gemeldet worden. Rasch tauchten dann auch erste Ungereimtheiten um den Fall auf. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Verwandte die zweifache Mutter am 2. Februar mit dem schwarzen Taxibus von der Arbeit (Sandoz in Kundl) abgeholt hat. Dies bestritt der Mann aber. Die Beamten waren zudem auf der Suche nach einem möglichen Tatmotiv. Im Raum stand unter anderem eine mögliche Trennung der Frau von ihrem Ehemann, mit dem sie seit fünf Jahren verheiratet war. Doch auch hier gab es wenig Beweise. Der verdächtige Angehörige wurde am Wochenende jedenfalls mehrfach vernommen.