Judo: Olympia-Siebente Unterwurzacher führt ÖJV-Team bei EM an
Wien (APA) - Mit dem klaren Ziel eines Medaillengewinns nimmt das zwölfköpfige Aufgebot des österreichischen Judo-Verbandes die Europameiste...
Wien (APA) - Mit dem klaren Ziel eines Medaillengewinns nimmt das zwölfköpfige Aufgebot des österreichischen Judo-Verbandes die Europameisterschaften ab 20. April in Warschau in Angriff. Die Hoffnungen tragen vor allem die Vorjahres-Zweite Kathrin Unterwurzacher und Magdalena Krssakova in der Klasse bis 63 Kilogramm. Der erst 19-jährige Aaron Fara (bis 100 kg) reist als zweifacher Turniersieger nach Polen.
Die 23-jährige Krssakova hat am Wochenende in Tiflis erstmals ein Grand-Prix-Turnier gewonnen. „Das bringt sehr viel Motivation für die kommende harte Arbeit“, sagte die Wienerin am Montag bei einem Pressetermin. Sie absolviert diese Woche ein Trainingslager in Tata (Ungarn) und bereitet sich dann als HSZ-Angehörige in der Südstdat auf die EM vor. „Dort möchte ich so eine starke Leistung zeigen wie in Tiflis“, betonte Krssakova, die sich danke des jüngsten Sieges in der Weltrangliste vom 41. Platz unter die Top 20 verbessern wird.
Unterwurzacher kämpft in der gleichen Gewichtsklasse und war in Tiflis Dritte. Auch bei der EM will die 24-Jährige am 21. April auf das Podest. „Das Ziel ist eine Medaille“, erklärte die Tirolerin. Sie bestreitet diese Woche noch das Grand-Prix-Turnier in Antalya. Den bisher letzten EM-Titel für den ÖJV hatte Sabrina Filzmoser 2011 erobert.
Damen-Bundestrainer Marko Spittka setzt auf die Stärke seiner Athletinnen bei der EM. „Da soll uns erst mal jemand schlagen“, sagte der Deutsche. Unterwurzacher warnt vor der Qualität der Gegnerinnen - „In Rio kamen alle vier Medaillengewinnerinnen aus Europa, es gibt viele Anwärterinnen“ - doch das Selbstvertrauen der Gewinnerin des Grand-Slam-Turniers in Tokio (Dezember 2016) ist groß. „Ich weiß, dass ich an einem guten Tag alle schlagen kann“, erklärte die Weltranglisten-Dritte.
Die Olympia-Fünfte Bernadette Graf fehlt bei der EM, steht nach einem Eingriff an einer Schulter wegen Entzündungen aber schon wieder im Training. Ihr Ziel ist die WM im August. „Sie soll einen vier- bis fünfwöchigen Aufbau im athletischen Bereich absolvieren. Wir wollen kein Risiko eingehen und die Verletzung richtig ausheilen“, begründete Spittka.
Im neunköpfigen Herren-Aufgebot - der ÖJV ist bei der EM auch im Teambewerb vertreten - finden sich Routiniers und Debütanten. Daniel Allerstorfer besitzt schon Olympia-Erfahrung, für Aaron Fara ist die EM hingegen Neuland. Der U21-Europameister des Vorjahres hat heuer schon zwei European-Open-Turniere gewonnen. „Die waren nicht ganz so stark besetzt wie die EM, aber ich habe gezeigt, dass ich gute Leute schlagen kann“, sagte der 19-Jährige. Dank seiner Spezialtechnik hat er neun seiner zehn Siege mit Ippon gefeiert.
Fara absolviert vor der EM das Turnier in Antalya und will sich auch in diesem höherwertigen Grand-Prix-Bewerb beweisen. „Ich hoffe, dass ich dort anschreiben kann, das wäre wichtig für die Setzung bei der EM.“
ÖJV-Aufgebot für die EM in Warschau (20.-23. April): Kathrin Unterwurzacher, Magdalena Krssakova (beide bis 63 kg), Michaela Polleres (bis 70 kg); Andreas Tiefgraber (bis 66 kg), Christopher Wagner, Lukas Reiter (beide bis 73 kg), Marcel Ott (bis 81kg), Johannes Pacher (bis 90 kg), Christoph Kronberger, Aaron Fara (beide bis 100 kg), Daniel Allerstorfer, Stephan Hegyi (beide über 100 kg)