Deutsche Regierung setzt auf Argumente gegen Trump-Handelspläne
Berlin (APA/Reuters) - Die deutsche Regierung hofft, US-Präsident Donald Trump mit Argumenten von Handelshürden für deutsche und andere ausl...
Berlin (APA/Reuters) - Die deutsche Regierung hofft, US-Präsident Donald Trump mit Argumenten von Handelshürden für deutsche und andere ausländische Unternehmen abbringen zu können.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel habe mit Trump allerdings noch keinen Kontakt aufgenommen, nachdem dieser die Überprüfung der US-Handelsbeziehungen mit Exportländern wie Deutschland angeordnet hätte, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag. Die deutsche Haltung für einen freien Welthandel sei der US-Regierung bekannt. „Die deutsch-amerikanischen Handelsbeziehungen sind von hohen Nutzen für unsere beiden Länder“, betonte Seibert. Auf die Vorteile des Freihandels werde Merkel auch im Rahmen des deutschen G-20-Vorsitzes hinweisen.
Der Regierungssprecher verwies zudem auf die hohen Investitionen deutscher Firmen in den USA. Damit trügen sie zum US-Wachstum bei und schafften Arbeits- und Ausbildungsplätze im Land. „Ganz grundsätzlich sind und bleiben wir überzeugt vom Freihandel als einer Möglichkeit, Wachstum für alle Beteiligten (...) zu schaffen“, unterstrich Seibert. Ob diese Argumente aber ausreichen, um Trump von seinen Abschottungsplänen abzubringen, darüber wollte Seibert nicht spekulieren. „Ich werde hier keine Erfolgsaussichten einschätzen.“ Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel wird womöglich in der kommenden Woche bei einem G7-Außenministertreffen in Italien mit seinem US-Kollegen Rex Tillerson über die Handelspolitik sprechen.
Trump hatte am vergangenen Freitag zwei Dekrete unterzeichnet. Darin ordnete er Untersuchungen dazu an, wie die von ihm scharf kritisierten US-Handelsüberschüsse gegenüber Ländern wie China, Japan und Deutschland zustande kommen. Der US-Präsident hatte wiederholt den Vorwurf erhoben, andere Länder operierten am US-Markt mit unfairen Mitteln, um sich dort Vorteile zu erschleichen. Im Visier hat die Trump-Regierung derzeit vor allem europäische und asiatische Stahlhersteller.