Schweigeminute bei Brüsseler Syrien-Konferenz für Giftgasopfer
Brüssel/Damaskus (APA/AFP) - Die internationale Syrien-Konferenz hat am Mittwoch mit einer Schweigeminute für die Opfer eines mutmaßlichen G...
Brüssel/Damaskus (APA/AFP) - Die internationale Syrien-Konferenz hat am Mittwoch mit einer Schweigeminute für die Opfer eines mutmaßlichen Giftgasangriffs begonnen. Die Vertreter von 70 Staaten und internationalen Organisationen gedachten zum Auftakt des Treffens in Brüssel der Menschen, die am Dienstag in der nordwestlichen Provinz Idlib gestorben sind, sowie der insgesamt mehr als 300.000 Toten in dem seit sechs Jahren anhaltenden Konflikt.
Am Dienstag waren Aktivisten zufolge in der nordwestlichen Provinz Idlib durch Giftgas mindestens 72 Menschen getötet worden, darunter 20 Kinder und 17 Frauen. Der Syrien-Verbündete Russland bestreitet, dass die Regierung von Machthaber Bashar al-Assad selbst Giftgas eingesetzt hat. Vielmehr habe syrische Luftwaffe ein von Rebellen genutztes Lager mit Giftstoffen getroffen.
Seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011 habe es „hunderte, tausende Tage gegeben, die traurig, dramatisch, schrecklich waren“, sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. Die Konferenz müsse den Syrern zeigen, „dass wir uns um sie sorgen und wir bereit sind, die noch Lebenden zu unterstützen und den Verlust des Lebens derjenigen zu verhindern, die in Syrien und in den Nachbarländern in Gefahr sind“.
Die Brüsseler Konferenz soll auch die Versorgung von Millionen Syrien-Flüchtlingen sicherstellen. Sie folgt auf die Londoner Geberkonferenz aus dem vergangenen Jahr, die über mehrere Jahre rund zehn Milliarden Euro für die Syrien-Hilfe zugesagt hatte.
Die UNO kritisiert, dass in diesem Jahr noch kaum zugesagte Gelder geflossen sind und damit massive Engpässe bei der Versorgung von fünf Millionen Flüchtlingen in den Nachbarländern Syriens drohen.