Bezirk Reutte

Riesendamm soll Lermoos schützen

Fernpass-Bundesstraße (Symbolfoto)
© Tschol

Ein kolossaler Retentionswall kommt genau auf der B179 zu liegen. Ein Entwurf des Landes sieht eine Verlegung der Fernpassstraße nach Süden vor, die Gemeinde will den „alten“ Verlauf halten, aber einhausen.

Von Helmut Mittermayr

Lermoos –Großes wird auf Lermoos zukommen. Ein Damm von gewaltigen Ausmaßen soll Wassermassen zurückstauen und die Gemeinde sogar vor tausendjährigen Hochwasserereignissen schützen. 1999 hatte eine Flut große Schäden im Ort verursacht. Die Wildbach hat seither schon drei Auffangbecken gebaut, die finale Maßnahme steht an. Der Riegeltalbach (Lussbach) soll sich künftig bei Großereignissen am Damm zurückstauen.

Die Baumaßnahme wird auch den Verlauf der Fernpassstraße stark beeinflussen, kommt der bis zu zehn Meter hohe Wall doch genau auf der jetzigen B179 zu liegen (nicht weit von jener Stelle, wo derzeit die Anbindung von Lermoos in Richtung Reutte in die B179 einmündet). In einem Vorentwurf des Landes muss die Bundesstraße deshalb verlegt werden. Gleich nach dem Lermooser Tunnel würde die Trasse (Richtung Reutte gesehen) nach links über den Damm massiv in die Höhe und teils wegen Lawinengefahr in Tunneln auf neuer Strecke geführt. Die Dimension wäre enorm, die Straße knapp bis zur Obergartner Kirche hin aufgeschüttet. Bis über das so genannte Rollenmühl- oder Lähner Gsteig würde die neue Verbindung südlich der jetzigen Trasse reichen.

„Die optische Beeinträchtigung wäre enorm, gleich mehrere Ortsteile betroffen“, kündigt Bürgermeister Stefan Lagg Widerstand an. Auch der Lärmschutz sei ein großes Thema. Der Gemeinderat ist schon länger mit der komplexen Thematik befasst und hat den Dorfchef nun einhellig mit dem Auftrag ausgestattet, eine alternative Variante zu forcieren. Gegen die Hochwasserverbauung hat niemand etwas einzuwenden. Die Gemeinde wünscht sich aber, dass die jetzige Trasse größtenteils erhalten bleibt und die Straße ebendort in einem Tunnel geführt wird. Erst ab Höhe Einfahrt Obergarten könnte auf die südliche Seite gewechselt werden. Das Projekt ist mit bis zu 15 Millionen veranschlagt, Lermoos hätte zwei Millionen zu bezahlen.

Ein kolossaler Retentionswall kommt genau auf der B179 zu liegen. Ein Entwurf des Landes sieht eine Verlegung der Fernpassstraße nach Süden vor, die Gemeinde will den „alten“ Verlauf halten, aber einhausen.
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