Genuss Region Österreich

Marketing für das Tiroler Bergschaf

Auszeichnung für das Ötztaler Berglamm mit (v. l.) Josef Schirmer (Genuss Region), Margareta Reichsthaler (Obfrau GRÖ) Stefan Brugger (Verein Ötztaler Bergschaf) und Rudolf Nagl (Land Tirol).

Das Ötztaler Lamm ist Teil der Plattform „Genuss Region Österreich“. Kritik gibt es für Subventionsstopp.

Innsbruck –Stefan Brugger ist Obmann des Vereins Ötztaler Bergschaf & Berglamm. 57 Schafbauern sind ebenfalls beim Verein, sie alle wollen ihr Fleisch „nicht verbetteln“, sondern einen „fairen Preis für ihr hochwertiges, regionales Produkt“. Das sollte nun auch funktionieren, denn der Verein ist ab sofort Mitglied der Plattform „Genuss Region Österreich“. Über die Initiative werden österreichweit 116 und tirolweit 10 Regionen vermarktet.

Die Genuss Region Österreich (GR) setzt sich vor allem die Erhaltung der kleinstrukturieren Landwirtschaft zum Ziel. Die Initiative will regionale Produkte unbürokratisch vermarkten, denn, so Schafbauer Brugger: „Ich bin Bauer und kein Marketing-Experte.“ Brugger schaut stattdessen drauf, dass es seinen 25 Mutterschafen gut geht. Zweimal im Jahr werden Lämmer geboren, pro Jahr macht das 30 Lämmer, 20 davon werden geschlachtet. Als vollwertiges Mitglied der Genuss Region Österreich bedeutet das 120 Euro statt 80 Euro pro Schaf. Zudem wird perfekte Zusammenarbeit zwischen Bauer, Metzger und Gastwirt garantiert. Geliefert wird direkt an die Gastronomie. Doch auch im Internet wird das Ötztaler Lamm bald zu haben sein, denn ein Online-Shop ist in Planung.

Margareta Reichsthaler, Obfrau der GR, betont, dass für die Plattform mittlerweile meist ehrenamtlich gearbeitet werde. Zwischen 2008 und 2016 habe es 24 Mio. an Fördermitteln gegeben, für die aktuelle Stabilisierungsphase gebe es wegen Umstrukturierungen regionaler Initiativen kein Geld mehr. Empört über die Streichung der Förderungen zeigt sich Josef Schirmer, Vertreter der Tiroler Genuss Regionen. Zehn Jahre Aufbauarbeit für die anerkannte Marke und erheblicher finanzieller und ideeller Aufwand würden „unter dem Vorwand der Einsparungen und um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden“ zu Gunsten neuer Strukturen zerschlagen. (ver)