Auftakt in Karwendel-Saison
3000 Arbeitsstunden leisten Freiwillige pro Saison im Naturpark Karwendel. Jahr für Jahr kommen noch mehr Personen, um sich aktiv für den Naturschutz einzusetzen.
Innsbruck –Die Freiwilligenplattform „Team Karwendel“ hat sich rasant entwickelt. Vor fünf Jahren ins Leben gerufen, arbeiten mittlerweile pro Saison Freiwillige bis zu 3000 Stunden im gesamten Naturpark. Sie leisten damit wortwörtlich unbezahlbare Arbeit: Sie schneiden Latschen, machen Wege frei, pflegen Almen und greifen zur Sense für die Mahd. „Naturschutz ist oft mit Verboten konnotiert. Hier können die Teilnehmer aber aktiv Naturschutz betreiben“, erklärt Naturpark-Geschäftsführer Hermann Sonntag. Freiwillige zu finden, sei nicht schwer. „Wir haben zum Glück jedes Jahr noch mehr Anmeldungen.“ 60 Prozent der Freiwilligen stammen aus den Karwendelgemeinden, der Rest vor allem aus Österreich und Südbayern.
Im vergangenen Jahr hat der Naturpark Karwendel auch vermehrt Asylwerber miteinbezogen – für Hermann Sonntag eine spannende Erfahrung. „Das war echt witzig, auf der Alm dann afghanischen Sound zu hören.“ Funktioniert habe die Integrationsmaßnahme einwandfrei.
Ende April startet das Team Karwendel in die heurige Saison. Die meisten Aktionen finden an Wochenenden statt und sind ein- oder zweitägig. Die Freiwilligen werden während der Arbeit kostenlos verköstigt – mit regionalen Bioprodukten. Den Auftakt macht traditionell die Almpflege Arzler Alm (29. April). Ebenfalls schon Tradition hat die Zaunreparatur am Großen und Kleinen Ahornboden (27. bis 28. Mai). Neu ist die Pflegeaktion Walderalmteiche, die einmal im Frühsommer (10. Juni) und einmal im Frühherbst (2. September) stattfindet. Ebenfalls erstmals findet heuer eine große grenzüberschreitende Reinigungsaktion an der Oberen Isar statt, wobei von der Quelle bis nach Mittenwald Müll entfernt wird (5. August).
Die Anmeldung erfolgt unkompliziert über die Homepage www.karwendel.org/team. Dort finden sich auch alle weiteren Aktionen und Termine. Das Mindestalter für die Teilnahme liegt bei 18 Jahren. Ausnahme ist die große Clean-up Challenge auf der Arzler Alm am 27. Juni. Die richtet sich speziell an Schulklassen, wobei nicht die Arbeitsleistung im Vordergrund steht, sondern mehr die Bewusstseinsbildung. (dd)
Schüler werden zu Forschern
Zum Start des natopia-Projekts „Naturpark Karwendel" hat IKB-Chef Harald Schneider das natopia-Projektteam und die Volksschule Mühlau in der Innsbrucker Altstadt begrüßt.
Fünf Innsbrucker Volksschulen forschen zum Thema Trinkwasser aus dem Karwendel, von der Qualität über den Wasserleitungsbau bis zur Versorgungssicherheit. Das Innsbrucker Trinkwasser kommt aus dem Naturschutzgebiet und wird im IKB-Trinkwasserstollen in Mühlau gefasst. Das Fassungsvermögen beträgt 26.400 Kubikmeter. Das entspricht dem halben Trinkwassertagesbedarf Innsbrucks.
Die Forschungsergebnisse werden im Rahmen des „Trink'Wassertags" am 22. Juni präsentiert. Interessierte Schulklassen können sich ab sofort unter trinkwassertag@ikb.at anmelden. Es werden auch Führungen im Trinkwasserkraftwerk Mühlau angeboten. (TT)