Salzburg, Rapid und Admira folgten LASK ins Cup-Halbfinale
Die „Bullen“ wurden beim 2:1-(1:1,1:1)-Heimerfolg nach Verlängerung über Zweitligist Kapfenberg erst in der 110. Minute erlöst. Rapid siegte in St. Pölten verdient mit 3:1. Unglücklich scheiterte hingegen die Wiener Austria, die der Admira beim 1:2 (1:2) unterlag.
Wien – Die Admira ist dem LASK als zweite Mannschaft ins Halbfinale des heimischen Fußball-Cups gefolgt. Die Niederösterreicher feierten im Happel-Stadion einen 2:1-(2:1)-Sieg über Rekordcupsieger Austria Wien. Tore von Christoph Knasmüllner (6.) und Christoph Monschein (14.) sicherten dem Vorjahresfinalisten den Aufstieg. Kevin Friesenbichler traf für die Hausherren (34.).
Damit verlor die Austria auch ihr drittes Saisonspiel vor eigenem Publikum gegen die Admira, die erst am vergangenen Samstag in der Meisterschaft 2:0 im Happel-Oval gewonnen hatte. Doch so verdient der Erfolg vor vier Tagen war, so glücklich war er diesmal, weil die Austria nach dem frühen 0:2-Rückstand die Partie klar dominiert hatte. Die Admira ist damit unter dem in der Winterpause verpflichteten Trainer Damir Buric weiter ungeschlagen. Der Kroate hält nun bei einer Bilanz von je vier Siegen und Remis.
Nach einer Trauerminute für den am Dienstag verstorbenen Ex-Austria-Spieler und -Trainer Karl Stotz begann das Match für die „Violetten“ mit einem frühen Rückstand: Nach einem Fehlpass von Lukas Rotpuller spielte Dominik Starkl schnell auf rechts zu Stephan Zwierschitz, der im Strafraum ideal für Knasmüllner auflegte. Der Mann mit der Nummer 8 ließ sich nicht zweimal bitten und jagte den Ball mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte in die Maschen.
Es kam aber noch schlimmer für die Gastgeber. Nachdem Rotpuller eine Kopfball-Chance nach einem Corner vergeben hatte, verwertete die Admira auch ihre zweite Möglichkeit - und neuerlich schaute die Austria-Abwehr schlecht aus. Knasmüllner konnte den Ball an der Strafraumgrenze unbedrängt annehmen und auf Monschein weiterleiten, der mit einem Schuss ins lange Eck das 2:0 besorgte. Es war bereits das sechste Tor des Admira-Stürmers im laufenden Cup-Bewerb.
Nach diesem doppelten Schock in der Start-Viertelstunde übernahm der 27-fache Cupsieger aus Wien-Favoriten vor 5.054 Zuschauern das Kommando und kam in der 34. Minute zum verdienten Anschlusstreffer. Bei einem einstudierten Freistoß von Raphael Holzhauser war Friesenbichler mit dem Kopf zur Stelle. Und kurz vor der Pause hatte Lukas Venuto nach einer Flanke von Ismael Tajouri sogar den Ausgleich auf den Fuß (42./drüber).
Nach dem Wechsel scheiterte Venuto neuerlich mit einem schwierigen Heber aus spitzem Winkel über den weit herausgeeilten Admira-Tormann Andreas Leitner (56./daneben). Petar Filipovic probierte es gegen die extrem tief stehende Admira wenig später mit einem Gewaltschuss, der aber zu zentral ausfiel und somit zur Beute von Leitner wurde (59.), gleiches galt für einen Rotpuller-Kopfball nach einem Corner (73.). In der 76. Minute zeichnete sich dann Leitner aus, als er einen scharfen Schuss von Christoph Martschinko parierte.
Die Admira schaffte es nach der Pause erst in der 83. Minute, einen Konter zu Ende zu spielen, doch Monschein und Knasmüllner verabsäumten es, die Partie vorzeitig zu entscheiden. Im Finish setzte Austria-Coach Thorsten Fink alles auf eine Karte, brachte mit Larry Kayode und Marko Kvasina zwei weitere Stürmer. Und Letzterer hätte beinahe in der Nachspielzeit
Salzburg - Kapfenberg 2:1 n.V.
Ausgerechnet Debütant Amadou Haidara hat Titelverteidiger Red Bull Salzburg ins Halbfinale des Fußball-Cups geschossen. Mit seinem Treffer in der Verlängerung (110.) erlöste der 19-jährige „Joker“ aus Mali den haushohen Favoriten, der sich beim 2:1 n.V. (1:1, 1:1) gegen Zweitligist Kapfenberg nach frühem Rückstand (8.) trotz spielerischer Dominanz äußerst schwertat.
Josip Radosevic (21.) hatte nach dem 0:1 durch Victor Joao das zwischenzeitliche 1:1 erzielt, am Ende durfte man über den 22. Cupsieg in Folge (seit 14. Juli 2013/ÖFB-Rekord) jubeln und hat weiterhin den vierten Cup-Titel en suite im Visier. Seit 13 Partien bzw. 27. November 2016 ist man ohne Pflichtspielniederlage.
Salzburg-Coach Oscar überraschte einmal mehr mit einer unkonventionellen Aufstellung, rotierte im Vergleich zum 5:0 gegen Altach gleich sieben Neue in die Startelf. Darunter Goalie Cican Stankovic und der in der Liga zumeist nicht einmal im Kader stehende Außenverteidiger Stefan Stangl, der auch im vierten Cup-Match über die volle Distanz gehen durfte. Christian Schwegler fühlte neben Duje Caleta-Car die ungewohnte Innenverteidigerrolle aus, im Mittelfeld stand Routinier Christoph Leitgeb erstmals seit dem Cup-Spiel gegen Mannsdorf am 21. September 2016 wieder von Beginn an am Platz.
Mindestens so überraschend war die frühe Führung der Gäste. Nach einem Einwurf und verlängertem Kopfball Stefan Meusburgers setzte sich in der Mitte Joao Victor gegen Stefan Lainer durch und machte mit seinem bereits sechsten Treffer im laufenden Cup-Bewerb das 0:1 perfekt. Salzburg dominierte in der Folge wie erwartet, spielte aber bis zur Pause nur wenige klare Torchancen heraus. Während Hwang Hee-chan eine „Hundertprozentige“ aus Kurzdistanz vergab (36.), nutzte Radosevic seine eiskalt: Valentino Lazaro spielte für den Kroaten auf, dem ein relativ harmloser Flachschuss reichte - Goalie Paul Gartler war dabei die Sicht verstellt.
Kapfenberg zeigte sich vom Ausgleich aber keineswegs geschockt, konnte seine im Ansatz gefährlichen Konter aber nie zu Ende spielen - und wenn, dann blieb man harmlos wie Jewgen Budnik, der in Stankovics Arme zielte (37.). Mit Fortdauer der Partie wurde Kapfenberg immer defensiver, und weil Salzburg vorerst nicht nachlegen konnte, blieb es spannend. Nach einer Stunde musste sich Gartler bei einem Distanzschuss des eingewechselten Wanderson strecken, die Rapid-Leihe parierte auch einen zu zentralen Radosevic-Köpfler aus sechs Metern (62.).
Die Schlussviertelstunde der regulären Spielzeit gehörte dann ausschließlich den Hausherren, die es in den entscheidenden Momenten aber zumeist an Präzision vermissen ließen. Wanderson verfehlte das Tor aus der Ferne knapp (81.), Mergim Berisha scheiterte an Gartler (94.). Kapfenberg wurde seinerseits noch durch einen von Stankovic gehaltenen Weitschuss von David Sencar gefährlich (89.).
Die „Zugabe“ war fest in den Händen von Salzburg, das seine Chancen aber fast im Minutentakt liegen ließ. Den einzigen gefährlichen Konter durch Joao Victor unterband Stankovic (101.), nach 105 Minuten kam mit dem malischen Liefering-Akteur Haidara ein weiteres Jungtalent der Salzburger zur seinem Pflichtspieldebüt. Und prompt war es der Mittelfeldmann, der Salzburg das Zittern im Elferschießen ersparte. Haidara leitete den Siegtreffer sogar selbst ein: Erst scheiterte Valentino Lazaro per Fallrückzieher, dann Wanderson, schließlich traf Lainer das Tor nicht, ehe der Debütant aus sechs Metern zur Stelle war.
St. Pölten - Rapid 3:1
Rapid darf nach dem ersten Pflichtspielsieg im Jahr 2017 weiter auf eine Europacup-Teilnahme hoffen. Die in der Fußball-Bundesliga auf Platz sieben abgerutschten Wiener feierten einen 3:1-(1:0)-Sieg beim SKN St. Pölten. Maximilian Wöber (17.), Mario Pavelic (73.) und Stefan Schwab (83.) trafen für die Gäste, die schon seit 1995 auf ihren 15. Cup-Triumph warten.
Der angezählte Rapid-Trainer Damir Canadi, dessen Team in der Meisterschaft seit acht Runden sieglos ist und nur noch acht Zähler vor Schlusslicht Ried - am Samstag auswärts nächster Liga-Gegner - liegt, durfte vorerst aufatmen. Seine Bilanz nach dem 16. Pflichtspiel auf der Bank der Hütteldorfer lautet nun drei Siege, sechs Remis und sieben Niederlagen. Im Cup-Halbfinale sind Titelverteidiger Red Bull Salzburg, Vorjahresfinalist Admira oder der überlegene Erste-Liga-Spitzenreiter LASK Linz die möglichen Gegner.
Die Rapidler, die am vergangenen Samstag in der Bundesliga nach 1:0-Führung nur ein 1:1 beim Aufsteiger in St. Pölten erreicht hatten, bestimmten von Beginn weg die Partie mit gutem Umschaltspiel. Nach einer Pavelic-Flanke startete Wöber am langen Eck goldrichtig und schoss den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Es war das erste Pflichtspieltor für den 19-jährigen Abwehrspieler, der den erkrankten Mario Sonnleitner ersetzte. Danach verabsäumte es die Canadi-Elf aber, das Match schon in der ersten Hälfte vorzeitig zu entscheiden.
Ein Treffer von Tamas Szanto wurde zu Recht nicht anerkannt, weil der im Abseits gestandene Joelinton Tormann Thomas Vollnhofer die Sicht verstellt hatte (25.). Joelinton selbst scheiterte an der Stange, den Nachschuss jagte Thomas Schrammel über die Latte (37.). Unmittelbar vor der Pause wurde ein Tor von Christopher Dibon - wieder zu Recht - wegen Abseits nicht gegeben (45.+1).
Nach dem Wechsel hatten die zuvor völlig harmlosen Hausherren ihren ersten gefährlichen Auftritt. Ein Dibon-Schnitzer ermöglichte Lukas Thürauer eine Topchance im Strafraum (54./knapp daneben). Auf der Gegenseite scheiterte Schwab mit der Ferse an Schlussmann Vollnhofer (64.). Und eine Glanztat von Rapid-Goalie Tobias Knoflach, der einen Schuss von Marco Perchtold in den Corner abwehrte, vereitelte den Ausgleich für St. Pölten (70.).
Wenig später war die Partie entschieden. Nach einem Einwurf spielte der eben erst eingewechselte Giorgi Kvilitaia mit seiner ersten Ballberührung perfekt weiter auf Pavelic, der perfekt ins lange Eck traf. Danach ließ Joelinton zunächst das 3:0 aus (81./Vollnhofer-Abwehr), das kurz darauf Stefan Schwab per Abstauber nach Stanglpass des Brasilianers besorgte. Der Ehrentreffer der Niederösterreicher resultierte in der Schlussminute aus einem Wöber-Eigentor (96.).
(APA)