EU-Kommissionsvize Dombrovskis sieht keine neue Bankenkrise
Berlin (APA/Reuters) - Die Probleme einiger Geldinstitute in Europa mit faulen Krediten sind laut dem Vizepräsidenten der EU-Kommission, Val...
Berlin (APA/Reuters) - Die Probleme einiger Geldinstitute in Europa mit faulen Krediten sind laut dem Vizepräsidenten der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, kein Ausdruck einer neuen Bankenkrise. Sie seien vielmehr ein Erbe der Finanzkrise 2008, sagte Dombrovskis am Donnerstag beim Deutschen Bankentag in Berlin.
Die Frage, wie er zu einer europäischen Bad-Bank stehe, in die Problemanleihen eingebracht werden könnten, ließ Dombrovskis offen. Die EU könne aber Mitgliedsländern dabei helfen, solche Institute auf nationaler Ebene aufzubauen. Die Situation sei in den einzelnen Staaten sehr unterschiedlich.
Die Chefin der EU-Abwicklungsbehörde SRB, Elke König, betonte, die Banken in Europa seien insgesamt erheblich sicherer als noch vor einiger Zeit. Aber auch sie sprach von einigen Altlasten, die anzugehen seien, nicht zuletzt von den Banken selbst. „Für mich ist da noch ein langer Weg zu gehen“, sagte sie. Zusammenschlüsse, auch über Grenzen hinweg, könnten einen Weg darstellen, die bestehenden Probleme zu lösen. Dabei habe sie aber weniger die aktuelle Lage, als die längerfristige Entwicklung im Blick.
Zu den Überlegungen in den USA über ein Zurückfahren der Regulierung äußerte sich Dombrovskis eher zurückhaltend. Noch sei nicht absehbar, was letztlich wirklich geschehe. Er stellte aber klar: „Es muss darauf hingewiesen werden, dass unsere Finanzmärkte eng miteinander vernetzt sind“. Daher würde er sich wünschen, dass die geltende globale Architektur im Finanzbereich bewahrt werde. Gingen die USA aber in eine andere Richtung, setze das auch Europa unter Handlungsdruck.