„Eine stinknormale Partei“
Politologe Pelinka zum Rauswurf der Bundesorganisation der Jungen Grünen.
Von Michael Sprenger
Wien –Es sei „bemerkeswert“, wie sich die Grünen ihres eigenen Erfolges „berauben“. Politikwissenschafter Univ.-Prof. Anton Pelinka erinnert im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung an den europaweit einzigartigen Erfolg des früheren Grünen-Chefs Van der Bellen bei der Bundespräsidentenwahl und verweist auf den jetzt heftig diskutierten Rauswurf der Spitze der Parteijugend. Die Grünen hatten die Jungen Grünen vergangene Woche aus der Partei ausgeschlossen, weil sie bei den ÖH-Wahlen in Graz und Linz die Grünen Studierenden und nicht die offizielle grüne Studentenfraktion GRAS unterstützen.
„Wenn dann Bundesgeschäftsführer Robert Luschnik erklärt, in so einem Fall wäre es in jeder anderen Partei auch zur Trennung gekommen, dann frage ich mich, ob er weiß, dass die Grünen einst mit dem Vorsatz angetreten sind, eben nicht so zu sein wie jede andere Partei. Die Grünen sind längst eine stinknormale Partei geworden“, so Pelinka.
Wegen des Konflikts wurde zuletzt auch Grünen-Chefin Eva Glawischnig kritisiert. So rückte ihre Stellvertreterin, Tirols LHStv. Ingrid Felipe, aus, um Ablösegerüchte rund um Glawischnig zurückzuweisen.
Glawischnig selbst befindet sich nach einem allergischen Schock wieder auf dem Weg der Besserung.