Holocaust-Gedenkstätte fordert internationales Eingreifen in Syrien

Jerusalem/Berlin (APA/dpa/AFP) - Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien hat die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem die We...

Jerusalem/Berlin (APA/dpa/AFP) - Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien hat die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem die Weltgemeinschaft aufgefordert, einzugreifen. Der Vorsitzende Avner Shalev rief am Donnerstag Weltpolitiker und die internationale Gemeinschaft dazu auf, „jetzt aktiv zu werden, um die Gräuel zu stoppen und weiteres Leid zu verhindern“, wie die Organisation in Jerusalem mitteilte.

Shalev äußerte „tiefe Sorge über die erschütternden Hinweise auf ein erneutes Massaker in Syrien und die Bilder von ermordeten Kindern“. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe es sich die internationale Gemeinschaft zum erklärten Ziel gemacht, „künftige Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verhindern“, betonte Shalev.

In Deutschland dringen Politiker von Union und SPD auf die Einrichtung von Flugverbotszonen in dem Bürgerkriegsland. „Das ritualisierte Bedauern und gnadenlose Zuschauen ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer“, begründete der menschenrechtspolitische Sprecher der CDU/CSU im Bundestag, Michael Brand (CDU), diese Forderung im Magazin „Focus“. Allein humanitäre Hilfe zu leisten, reiche nicht aus.

Auch der SPD-Außenpolitiker Niels Annen plädierte im „Focus“ für Flugverbote, machte dies jedoch von der Zustimmung auch Russlands abhängig. Dies „wäre ein wichtiger Schritt“. Ein Flugverbot gegen den Willen Russlands durchzusetzen, bedeute allerdings „weiterhin das unkalkulierbare Risiko einer militärischen Eskalation“, warnte Annen. Russland hat Flugverbote wiederholt abgelehnt, weil diese die Streitkräfte des syrischen Regimes benachteiligen würden.