OeNB hebt Prognose: Rohstoffpreise treiben Teuerung 2017 auf 2,2 %

Wien (APA) - Nach dem starken Anstieg der Rohstoffpreise in den vergangenen Monaten hat die Nationalbank (OeNB) ihre Teuerungsprognose für h...

Wien (APA) - Nach dem starken Anstieg der Rohstoffpreise in den vergangenen Monaten hat die Nationalbank (OeNB) ihre Teuerungsprognose für heuer signifikant nach oben revidiert. Die Inflationsrate nach dem harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) soll 2017 auf 2,2 Prozent ansteigen. Im Dezember war die OeNB noch einer Inflationsrate von 1,5 Prozent ausgegangen. Das ist eine Anhebung um 0,7 Prozentpunkte.

Vor allem die gestiegenen Energiepreise und Ernteausfälle treiben die Teuerung vorübergehend nach oben, erklärte die Notenbank am Freitag. Die nach HVPI-Maßstäben berechnete Inflation ist von 1,6 Prozent im Dezember 2016 auf 2,4 Prozent im Februar 2017 angestiegen. Im Jahr 2018 dürfte die Teuerung wieder auf 1,8 Prozent zurückgehen.

Eine Ursache des Teuerungsschubs ist die im November 2016 vom Erdölkartell OPEC beschlossene Kürzung der Rohölproduktion - wenngleich der Ölpreis zuletzt wieder etwas nachgegeben hat. Weiters tragen vorübergehende, witterungsbedingte Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln zum Inflationsanstieg bei. „Der Rohstoffpreisanstieg und die Wechselkursabschwächung des Euro haben auch die Produzenten- und Großhandelspreise zuletzt stärker steigen lassen“, so die Nationalbank in einer Aussendung.

Einen dämpfenden Effekt haben hingegen die in den vergangenen Quartalen gesunkenen Arbeitskosten. Unternehmen außerhalb des Finanzsektors machten wieder mehr Gewinne. Im mittelfristigen Vergleich ist die Gewinnquote laut OeNB aber weiter unterdurchschnittlich.

Von der heimischen Konjunktur gehen derzeit kaum Inflationsimpulse aus. Die Arbeitskosten dürften heuer und kommendes Jahr wegen der wieder höheren Teuerung zwar zunehmen, jedoch das gesamtwirtschaftliche Produktivitätswachstum nicht wesentlich übersteigen.

~ WEB http://www.oenb.at/ ~ APA279 2017-04-07/11:54