Britischer Verteidigungsminister: Waren über US-Luftschlag informiert
Damaskus/London (APA/dpa) - Die britische und die deutsche Regierung waren im Voraus über den US-Angriff auf eine syrische Luftwaffenbasis i...
Damaskus/London (APA/dpa) - Die britische und die deutsche Regierung waren im Voraus über den US-Angriff auf eine syrische Luftwaffenbasis informiert. Das bestätigten die Verteidigungsminister von Großbritannien und Deutschland.
Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon sagte der BBC am Freitag, eine Anfrage nach Unterstützung durch britische Streitkräfte seitens der USA habe es nicht gegeben. „Die Amerikaner haben sehr deutlich gemacht, dass der Angriff begrenzt war. Sie haben alles erdenklich Mögliche getan, um syrische Opfer zu vermeiden und eine Verwicklung russischer Soldaten zu verhindern“, sagte Fallon.
Großbritannien und die USA machen die Regierung in Damaskus für einen mutmaßlichen Giftgasangriff vor wenigen Tagen im Norden des Landes verantwortlich. Dabei kamen Aktivisten zufolge mehr als 80 Menschen ums Leben.
Auch die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte nach eigenen Angaben frühzeitig von dem US-Luftangriff in Syrien erfahren. „Heute Nacht hat mich mein Kollege James Mattis über den Luftschlag auf eine syrische Luftwaffenbasis informiert“, teilte die Ministerin am Freitag mit. Schon 2013 hätten die Vereinten Nationen eindeutig festgestellt, dass Syriens Präsident Bashar al-Assad Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt habe, sagte sie.
„Es kann nicht sein, dass in Idlib wieder Chemiewaffen eingesetzt wurden und die Welt nur zuschaut. Assad trägt für sein Handeln die volle Verantwortung.“ Das müsse auch Konsequenzen haben. Zugleich sei wichtig, dass der politische Prozess weitergehe und alle auf eine Zukunft Syriens ohne Assad hinarbeiteten. „Die Bundeswehr war an dem Luftschlag nicht beteiligt“, ergänzte ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums zum Angriff des US-Militärs.