Licht-Kunst mit Kunst-Licht: Brigitte Kowanz wird 60

Wien (APA) - Licht-Kunst mit Kunst-Licht: Diesem ästhetischen Primat widmet sich Brigitte Kowanz seit den 1980er-Jahren. In der Auseinanders...

Wien (APA) - Licht-Kunst mit Kunst-Licht: Diesem ästhetischen Primat widmet sich Brigitte Kowanz seit den 1980er-Jahren. In der Auseinandersetzung mit der allgegenwärtigen Beleuchtung, mit Licht-Information, Leuchtstoffröhren und Monitoren, wurde sie zu einer der bekanntesten Licht-Künstlerinnen ihrer Generation. Am 13. April feiert sie ihren 60. Geburtstag - einen Monat vor ihrem großen Biennale-Einsatz.

Die Bespielung des dortigen Pavillons ist eine weitere Krönung im Oeuvre der Künstlerin, das schon 2009 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis gewürdigt wurde. Gemeinsam mit Erwin Wurm wurde sie heuer von Kommissärin Christa Steinle nach Venedig eingeladen, wo Kowanz in einem Zubau einen eigenen „Licht-Pavillon“ kreiert. Kowanz schaffe nicht nur „Malerei aus Licht und Schatten“, sondern mache auch „das Licht als Sichtbarkeitsmacher selbst sichtbar“, umriss der ehemalige mumok-Direktor Edelbert Köb, der Kowanz im Jahr 2010 eine Personale widmete, ihr Werk anlässlich der Staatspreis-Verleihung. Kowanz „hat den Bildbegriff in Richtung Licht erweitert“, würdigte Steinle die Künstlerin bei der Biennale-Präsentation im Vorjahr.

Kowanz wurde am 13. April 1957 in Wien geboren und studierte von 1975 bis 1980 an der Hochschule (nunmehr: Universität) für angewandte Kunst. Seit 1997 hat sie dort eine Professur für Medienkunst/Medienübergreifende Kunst inne. Bereits 1984 wurden Arbeiten von ihr auf der Biennale in Venedig ausgestellt. Ihr besonderes Interesse gilt Raumbildern und Lichtinstallationen sowie Interventionen im architektonischen Bereich.

Licht wird dabei als Transportmedium von codierter Information verwendet, Zahlenreihen, Morsezeichen oder sprachliche Wandlungen finden sich darin. Damit wird die Wahrnehmung des Raumes und der Blick auf scheinbar alltägliche Dinge hinterfragt. Solo-Ausstellungen hatte Kowanz u.a. in Eindhoven, München, Venedig, Berlin und Brüssel, weiters waren ihre Werke Teil zahlreicher Gruppen-Schauen. Interventionen im architektonischen Bereich gestaltete sie u.a. in der Arbeiterkammer in Linz, im Museum Liaunig (Neuhaus) sowie am Max Planck Institut für molekulare Biomedizin (Münster). Unter dem Titel „Now I see“ widmete ihr das mumok im Jahr 2010 eine umfassende Personale, die u.a. einen 450 Quadratmeter großer Spiegelsaal mit Lichtobjekten umfasste.

Kowanz‘ Arbeiten verdeutlichen, dass „der Diskurs über Malerei und Farbe entgegen dem herrschenden Zeitgeist buchstäblich im Licht konzeptueller und medienbezogener Überlegungen geführt werden konnte“, schrieb Kurator Rainer Fuchs in einem Text zur „Sprache des Lichts“, der auf der Homepage der Künstlerin zu finden ist. „Malerei und Farbe verknüpfte sie mit dem Phänomen des künstlichen Lichts, das im Zeitalter der neuen Medientechnologien längst als das eigentliche Trägermedium für Bilder und Botschaften fungierte.“

(S E R V I C E - www.kowanz.com)