Tiroler SPÖ stellte sich bei Parteitag für bevorstehende Wahlen auf
Völs (APA) - Die Tiroler SPÖ hat sich bei ihrem außerordentlichen Parteitag am Samstag im Veranstaltungszentrum Blaike in Völs bei Innsbruck...
Völs (APA) - Die Tiroler SPÖ hat sich bei ihrem außerordentlichen Parteitag am Samstag im Veranstaltungszentrum Blaike in Völs bei Innsbruck für die bevorstehenden Landtags- und Nationalratswahlen neu aufgestellt. Zudem haben Tirols SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik und der als Gastreferent anwesende Bundeskanzler Christian Kern ihre Genossen auf Zusammenhalt und Geschlossenheit für die Wahlen eingeschworen.
Die Listen wurden von den Delegierten abgesegnet. Die Lienzer Bürgermeisterin und seit Oktober 2016 Tiroler SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik wird die SPÖ bei der Landtagswahl anführen, sie wurde mit 92 Prozent zur Spitzenkandidatin gewählt. „Ihre Nummer zwei“, wie Blanik es selbst bezeichnete, wird Sellrains Bürgermeister Georg Dornauer (junior) sein. Dahinter folgen Claudia Hagsteiner aus dem Bezirk Kitzbühel, Philip Wohlgemuth von der Gewerkschaft und Elisabeth Fleischhanderl aus dem Bezirk Schwaz. Klar ist damit, dass auf den vorderen Listenplätzen mit Ausnahme Blaniks nur Neulinge platziert wurden. Die Ergebnisse waren freilich nicht für alle Newcomer berauschend. Dornauer erhielt 83 Prozent Zustimmung, Hagsteiner überhaupt nur knapp 81 Prozent.
Was die Liste für die kommende Nationalratswahl angeht, wird Frauenvorsitzende Selma Yildirim vor Christian Kovacevic die Liste anführen. Yildirim konnte 78 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Derzeit verfügen die Tiroler Roten über zwei Mandate im Nationalrat. Eines davon hält Frauensprecherin Gisela Wurm, die sich freiwillig zurückzieht, das andere Max Unterrainer, der keinen vorderen Listenplatz mehr ergattern konnte.
Dies sei ein guter Tag für die SPÖ Tirol, hatte die SPÖ-Chefin und Osttirolerin in ihrer Rede gemeint. „Wir wählen heute Erneuerung und stellen uns für die Landtags- und Nationalratswahlen komplett neu auf. Ich will, dass wir heute Völs mit einem guten Gefühl und einem jungen Spirit verlassen“, so Blanik. Sie habe es nach ihrer Wahl zur Parteichefin als ihren Auftrag gesehen, für Erneuerung zu sorgen.
Blanik selbst geht die Sachen auch persönlich ambitioniert an. Die Osttirolerin hatte am Samstag in der „Tiroler Tageszeitung“ angekündigt, bei einem Mandatsminus zurück zu treten. „Sollten wir am Wahlabend weniger Mandate als bisher haben, dann gibt es mich nicht mehr auf der landespolitischen Bühne“, hatte Blanik erklärt.
„Ich schau zwar zart und nett aus, aber wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe und es nicht in die richtige Richtung geht, kann ich ziemlich unangenehm werden“, meinte die Lienzer Bürgermeisterin über sich selbst. Sie lade alle Genossen ein, mit Leidenschaft an dem neuen Programm mitzuarbeiten und diesen neuen Weg mitzutragen. Außerdem gelte es für die bevorstehenden Wahlen zu „laufen, laufen und noch mal laufen“, forderte Blanik von ihren Parteifreunden.
Bundeskanzler Christian Kern blickte in seinem Gastreferat noch weiter in die Zukunft und forderte für 2023 eine rote Landeshauptfrau in Tirol - nämlich Elisabeth Blanik. Die SPÖ müsse den Führungsanspruch stellen und zwar nicht nur auf Bundes-, sondern auch auf Landesebene, so der Kanzler.
Der neue Kurs der Tiroler SPÖ sei der richtige Weg, meinte Kern zu Blaniks Neuaufstellung der Partei. „Wir haben damit die Chance, etwas Großes zu Bewegen“, betonte der Regierungschef. Die „schwarzen Mander“ seien eine aussterbende Rasse - „ich meine damit natürlich die in der Hofkirche“, fügte Kern aber sogleich hinzu (Anm. „schwarze Mander“ werden Bronzefiguren am Grabmal Kaiser Maximilians I. in Innsbruck genannt). In Tirol heiße es jetzt „Weiber s‘isch Zeit“ anstatt „Mander s‘isch Zeit“, zitierte Kern den berühmten Spruch des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer und sprach damit den hohen Frauenanteil in der „neuen“ Tiroler SPÖ an.
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