Großbrand in Pfaffenhofen: Straße wegen Schaulustiger gesperrt

Telfs — Großalarm in Pfaffenhofen: Am Mittwoch gegen 22.30 Uhr brach in der Kunststoff-Deponie der Firma Tiroler Recycling GmbH TRG ein Brand aus, der sich binnen kürzester Zeit zu einem regelrechten Inferno entwickelte. Wie die Polizei Telfs mitteilte, war der Brand bei dem in Ballen gelagerten Plastik ausgebrochen — letztlich loderten 500 Tonnen des leicht brennbaren Materials lichterloh.

"Das Feuer hat sich rasant schnell entwickelt. Wir waren binnen weniger Minuten vor Ort und haben dann schon gesehen, dass es so groß ist, dass wir nachalarmieren müssen", erklärt Einsatzleiter und Kommandant der Feuerwehr Pfaffenhofen, Christian Mader.

Die enorme Hitze- und Rauchentwicklung war aber nicht das einzige Problem, gegen das die Einsatzkräfte zu kämpfen hatten: Unzählige Schaulustige sahen bei den Löscharbeiten zu. Teilweise standen sie dabei auch in den giftigen Rauchschwaden. Mader bestätigt, dass die Schaulustigen sich immer wieder selbst in Gefahr begeben hätten und teilweise auch Fahrzeuge am Durchkommen gehindert haben. „Wir mussten aus Sicherheitsgründen die Bundesstraße B171 zwischen 22.55 und 2.15 Uhr sperren. Immer wieder mussten wird die Schaulustigen weiter nach hinten verweisen und darauf achten, dass sie nicht zu sehr im Rauch stehen oder die Einsatzfahrzeuge behindern", erklärt eine Beamtin der Polizeidienststelle Telfs.

Parallel dazu kämpften 330 Feuerwehrmänner der zehn umliegenden Feuerwehren gegen ein Übergreifen der Flammen auf das Firmengebäude. "Es war einfach eine enorme Hitze- und Rauchentwicklung. Wir mussten schauen, dass wir das Firmengebäude schützen", so Mader. Mit Erfolg — in den frühen Morgenstunden, gegen 1.30 Uhr, war das Feuer unter Kontrolle, Brandaus gab es allerdings erst einige Stunden später. Unter dem Material waren immer noch Glutnester , ein Bagger grub alles um, damit die Feuerwehr die Nachlöscharbeiten durchführen konnte.Kurz nach 7 Uhr Früh wurde dann aber tatsächlich Brandaus gegeben. Bis zum Nachmittag halten die Florianijünger aus Pfaffenhofen noch Brandwache, dann soll entschieden werden, wie es weiter geht.

Bei dem Einsatz mussten fünf Feuerwehrmännern wegen Verdachts auf Rauchgasvergiftung behandelt werden, einer von ihnen wurde ins Krankenhaus Hall eingeliefert. "Der Kollege ist mittlerweile aber wieder entlassen worden", zeigt sich der Feuerwehrkommandant erleichtert. Die Brandursache ist noch nicht klar, am heutigen Donnerstag werden die Brandermittler noch einmal vor Ort ermitteln. Für die Bevölkerung bestand aufgrund der Rauchentwicklung laut Brandermittlern offenbar keine Gefahr: Eine Luftmessung hat ergeben, dass es keine relevanten Überschreitungen gegeben hat. Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich zum Glück niemand auf dem Gelände. (rena)