EU-Finanzminister für rasche Maßnahmen gegen faule Bankkredite

Brüssel (APA/Reuters) - Die EU-Finanzminister fordern einem Entwurf zufolge von den europäischen Institutionen noch in diesem Sommer einen s...

Brüssel (APA/Reuters) - Die EU-Finanzminister fordern einem Entwurf zufolge von den europäischen Institutionen noch in diesem Sommer einen stärkeren Fokus auf den Umgang mit faulen Krediten in Bankbilanzen. Die EU-Kommission solle dazu eine Interpretation der aufsichtsrechtlichen Bestimmungen vorlegen, heißt es in einem Entwurf für einen Aktionsplan, der Reuters am Donnerstag vorlag.

Wenn nötig werde der EU-Ministerrat eine Ergänzung der bestehenden EU-Eigenkapitalrichtlinie CRD IV erwägen.

Die Brüsseler Behörde soll dem Papier zufolge in diesem Zusammenhang Absicherungen in Betracht ziehen, die bei der Vergabe neuer Kredite greifen. Bis Ende 2017 fordern die Minister dem Papier zufolge zudem einen besseren Datenaustausch zu den faulen Krediten sowie eine Blaupause der EU-Kommission für den möglichen Aufbau nationaler Einrichtungen, die sich um die Schrottpapiere kümmern sollen. Bis Mitte 2018 soll die EU-Bankenaufsicht EBA außerdem generelle Leitlinien zum Umgang mit faulen Bankkrediten erarbeiten. Die bei der EZB angesiedelte Aufsicht soll mit den nationalen Behörden bis Ende des selben Jahres Vorgaben für kleinere Institute entwickeln. Die EU-Finanzminister beraten über den Aktionsplan bei ihrem Treffen am Dienstag in Brüssel.

Der EU-Abgeordnete Markus Ferber (CSU) forderte, dass nationale „Bad Banks“ nur dann möglich sein dürfen, wenn dadurch die Integrität der Bankenunion nicht ausgehöhlt werde. In der EU ächzen Banken unter faulen Krediten („non performing loans“, NPL) in Höhe von rund einer Billion Euro. Vor allem die Geldhäuser in Griechenland, Zypern, Portugal, Italien und Slowenien sind davon betroffen.

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