Studie

Industrie gibt weiter kräftig Gas

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Die Industrie brummt. Drei von vier Tiroler Industriellen stellen laut IV dem Standort ein positives Zeugnis aus. Zugleich sieht in einer WK-Studie jeder 3. Industriekapitän die Wettbewerbsfähigkeit Tirols kritisch.

Innsbruck –Die Industrie wächst in Österreich weiter kräftig. Wertmäßig belief sich die Industrieproduktion im ersten Jahresviertel auf 39 Mrd. Euro, das sind knapp 6 Mrd. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Produktionsvolumen legte nominell um fast 15 Prozent zu. Rechnet man die Inflation ein, bleibt immer noch ein reales Plus von 12,2 Prozent. Das teilte die Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich (WK) gestern mit. Auch der Tiroler Industrie brachte der Jahresauftakt ein sattes Plus. Die abgesetzte Produktion stieg nominell um rund 10,5 % auf etwa 2,6 Mrd. Euro, geht aus Zahlen der WK Tirol hervor. Im zweiten Jahresviertel sah die Lage laut der Kammer ähnlich positiv aus.

Eine Mitteilung der Industriellenvereinigung Tirol (IV) vom Freitag weist zudem darauf hin, dass die Stimmung in den Betrieben gut sein dürfte. Rund 57 % der etwa 70 befragten Tiroler IV-Mitglieder sind demnach mit dem Indus­triestandort „zufrieden“, 2013 waren es 45 %. Zugleich ist die Zahl der „sehr zufriedenen“ Industriekapitäne aber etwas gesunken – von damals 28 % auf aktuell 21 %. Es gibt allerdings jetzt auch weniger Unzufriedene als vor vier Jahren: Äußerten sich heuer 14 % weniger zufrieden, taten das 2013 noch 24 %. Völlig unzufrieden ist aktuell niemand, während es damals 3 % waren. 7 % der Befragten zeigten sich bei der Frage diesmal unentschlossen. Das heißt zusammengefasst: Insgesamt stellen 78 % der Industriellen dem Standort Tirol ein positives Zeugnis aus, und damit etwas mehr als vor vier Jahren (73 %). Details zur Umfrage (sie stammt vom März) veröffentlichte die IV nicht.

Kritischere Töne haben die heimischen Industriebetriebe bei der jüngsten Top-Tirol-Umfrage der Wirtschaftskammer Tirol (WK) angeschlagen. Hier äußerte sich fast jeder dritte befragte Industrielle (31 %) skeptisch hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Kritischer waren nur noch die Unternehmen der Verkehrsbranche (34 %).

Bei dieser Umfrage sagten zwei Drittel aller Befragten aus den verschiedenen Branchen, dass es bei der Wettbewerbsfähigkeit Tirols keine Besserung in den vergangenen fünf Jahren gegeben habe. Jeder vierte Chef sieht sogar eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit und nur 11 % orten eine Verbesserung. Befragt wurden insgesamt 237 Tiroler Betriebe mit zusammen 39.000 Mitarbeitern.

Damit ergebe sich nach wie vor eine kritische Bewertung des Standorts, aber im Vergleich zur vorangegangenen Befragung 2014 zeigte sich doch eine leichte Trendwende, heißt es aus der WK Tirol. Damals attestierten noch 45 % der Leitbetriebe eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit seit dem Jahr 2010. (wer)

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