G-20-Gipfel noch ohne Konsens bei Handel und Klima
Hamburg (APA/Reuters) - Die Staats- und Regierungschefs der G-20-Staaten haben sich bei ihrem Gipfeltreffen in Hamburg offenkundig beim Them...
Hamburg (APA/Reuters) - Die Staats- und Regierungschefs der G-20-Staaten haben sich bei ihrem Gipfeltreffen in Hamburg offenkundig beim Thema Handel verhakt. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Freitag nach der ersten Arbeitssitzung, an einer gemeinsamen Abschlusserklärung würden die G-20-Unterhändler („Sherpas“) noch Stunden arbeiten müssen.
Eine große Rolle habe der Stahlstreit gespielt. Wenn es nicht gelinge, diesen multilateral zu lösen, steige die Wahrscheinlichkeit bilateraler Maßnahmen. Die US-Regierung geht bereits mit Strafzöllen unter anderem gegen Salzgitter und die Dillinger Hütte vor und fordert von den anderen G-20-Ländern die Verringerung von Stahl-Überkapazitäten.
Die meisten G-20-Vertreter hätten darauf hingewiesen, „dass wir einen freien und fairen Handel brauchen“, sagte Merkel. Die USA verwiesen auf ihr Handelsdefizit, sie selbst (Merkel) auf die Direktinvestitionen in den USA.
Differenzen mit den USA ließ sie auch beim Klimaschutz erkennen. Auch hier hätten die G-20-Unterhändler noch viel Arbeit vor sich. Die G-20-Runde sei sich einig gewesen, dass die Weltwirtschaft in einem ruhigeren Fahrwasser sei als vor zehn Jahren, sagte Merkel.
Ein Thema beim Gipfel ist auch das Freihandelsabkommen NAFTA. Das Abkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada soll auf Drängen des US-Präsidenten neu verhandelt werden. Ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump hilft nach Worten von Mexikos Präsident Enrique Pena Nieto dabei, „einen sehr starken Dialog“ zu dem nordamerikanischen Freihandelsabkommen fortzusetzen. Mexiko geht von Verhandlungen ab dem 16. August aus. In den wichtigsten Punkten will man bis Ende des Jahres einig sein.