Radsport: Denifl Sieger der Ö-Tour - Schlussetappe an Venturini

Wels (APA) - Radprofi Stefan Denifl hat sich den Sieg bei der Österreich-Rundfahrt auf der Schlussetappe nicht mehr abjagen lassen. Der Tiro...

Wels (APA) - Radprofi Stefan Denifl hat sich den Sieg bei der Österreich-Rundfahrt auf der Schlussetappe nicht mehr abjagen lassen. Der Tiroler musste am Samstag auf dem Weg von St. Johann nach Wels aber einige Attacken abwehren, kam schließlich aber mit den Konkurrenten im Hauptfeld als umjubelter Gesamtsieger ins Ziel.

Die Schlussetappe gewann im Sprint der Franzose Clement Venturini, bester Österreicher war Denifl als 21. Damit ging das Rennen wie schon jenes im Vorjahr ohne rot-weiß-roten Etappenerfolg zu Ende. Denifls Gesamttriumph überstrahlte aber alles. Der 29-jährige Tiroler war mit Platz zwei am Kitzbüheler Horn am Donnerstag ins Gelbe Trikot geschlüpft. Tags darauf verteidigte er es auf der Königsetappe über den Großglockner und brachte die mit rund einer halben Minute recht knappe Führung letztlich sicher nach Wels.

„Das ist mein größter Sieg, das hat einen Riesenstellenwert. Es war Zeit, dass ich in meiner Karriere auch mal was Größeres abschieße“, sagte der 29-jährige Stubaitaler aus der irischen Aqua-Blue-Mannschaft zur APA - Austria Presse Agentur. Der Schlussabschnitt über 204 Kilometer sei aber noch einmal sehr hart gewesen. „Ich habe mich gefühlt, als ob alle gegen mich fahren würden, aber das ist einfach das Gelbe Trikot, das macht es nicht leicht und der Rennverlauf war auch nicht ideal. Es war immer schnell und am Ende auch noch windig. Aber meine Teamkollegen haben alles gegeben und ich hatte noch sehr gute Beine.“

Nach der Siegerehrung wolle er schnellstmöglich nach Hause, denn sein erstes Kind könnte jeden Moment auf die Welt kommen. „Zum Glück ist es nicht diese Woche gekommen. Ich freue mich schon sehr, es wird demnächst soweit sein.“

Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Spanier Delio Fernandez (Delko Marseille) betrug 37 Sekunden. Dritter mit 59 Sekunden Rückstand wurde der im Vorfeld als Topfavorit gehandelte Kolumbianer Miguel Angel Lopez (Astana), der die Horn-Etappe gewonnen hatte. Nur eine Sekunde hinter Lopez gab Felix Großschartner (CCC)) als Vierter ein weiteres Zukunftsversprechen ab.

Der 23-jährige Oberösterreicher machte am Schlusstag bei Zwischensprints noch einmal fünf Sekunden gut, für Platz drei reichte es aber hauchdünn nicht mehr. „Es ist schade, dass sich das Podium um eine Sekunde nicht ausgegangen ist, aber ich habe alles probiert“, meinte der CC-Profi.

Stephan Rabitsch (Felbermayr) verlor auf dem Weg in die Heimatstadt seines Teams das Bergtrikot noch an „Glocknerkönig“ Pieter Weening (NED/Rompoot). Sein Mannschaftskollege Riccardo Zoidl, 2013 der bis dato letzte österreichische Gesamtsieger, kam nicht in die Top Ten und musste sich mit dem nur knapp verpassten Sieg auf der Königsetappe zufriedengeben.

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Das Fazit von Neo-Rundfahrtchef Franz Steinberger fiel positiv aus. „Von der Besetzung her war es laut Experten die beste seit 20 Jahren. Und dann einen Österreicher vorne zu haben, ist natürlich für uns alle eine ganz große Freude nach dieser sehr anspruchsvollen Zeit, bis wir dann wirklich gestartet sind“, sagte der erst im Mai zum Tourdirektor ernannte Niederösterreicher zur APA.

Aus organisatorischer Sicht habe es trotz der budgetär begrenzten Möglichkeiten keine Probleme gegeben. Der UCI-Verantwortliche hatte nichts zu beanstanden. Lediglich auf der dritte Etappe trat ein kleines Problem mit der Streckenabsicherung auf. Insgesamt habe sein Team mit vielen jungen Mitarbeitern in Zusammenarbeit mit der Polizei aber hervorragend gearbeitet, bekräftigte Steinberger.

Geht es nach ihm, fungiert er auch weiterhin als Rundfahrtchef. Das hänge aber nicht nur von ihm, sondern auch von den Verantwortlichen im ÖRV ab. Gespräche über eine Vertragsverlängerung soll es demnächst geben, kündigte Steinberger an. Das gestiegene Interesse von möglichen Etappenorte und die Hoffnung auf zusätzliche Sponsorengelder durch die sehr positive Außenwahrnehmung sei jedenfalls ermutigend, sagte der Tour-Direktor.