Polizisten aus Steyr verhöhnten Verwahrlosten in Facebook-Video
Die oberösterreichischen Beamten haben das Video selbst erstellt und ins Netz gestellt. Ihnen droht ein Disziplinarverfahren.
Steyr - Zwei Polizisten aus Steyr in OÖ droht möglicherweise ein Disziplinarverfahren. Die Beamten haben ein Video auf der Dienststelle des Stadtpolizeikommandos Steyr erstellt und selbst ins Netz gestellt, auf dem sie einen offenbar verwahrlosten Mann verhöhnen. Alle drei Personen im Video sind bekannt, am Samstag habe sich der Bezug zu OÖ ergeben, so Polizeisprecher David Furtner Sonntagabend zur APA.
Die beiden Polizisten seien bei Bekanntwerden des Videos in einem ersten Schritt belehrt worden und man habe alle Daten eingeholt. Im nächsten Schritt sei es nun die Aufgabe des Stadtpolizeikommandos Steyr, den Vorfall disziplinarrechtlich zu prüfen, sagte Furtner. Voraussichtlich am morgigen Montag werde es nähere Informationen zu einem möglichen Disziplinarverfahren geben.
„Wir sind nicht nur beschämt, sondern auch schockiert und distanzieren uns von dem Vorfall sowie verurteilten ihn auf das Schärfste“, sagte Furtner. Durch das Verhalten der beiden Polizisten könnte das Ansehen der Polizei in der Öffentlichkeit geschädigt worden sein. Medien berichteten im Internet über das Video.
Beleidigende Kommentare der Beamten
In dem knapp drei Minuten langen Video fordern zwei Polizisten den offenbar verwahrlosten Mann mit zerzaustem Haar, zerrissenen Kleidern und ohne Schuhe auf, für sie auf seiner Gitarre zu spielen. Es sind dann immer wieder beleidigende Kommentare der beiden Beamten zu hören. Das Video wurde bereits am 1. Juli aufgenommen und verbreitete sich auf verschiedenen Kanälen im Internet, aber auch auf WhatsApp. Die Polizei bittet, es nicht mit einem „Like“ zu versehen oder weiterzuleiten. (APA)