US-Einreiseverbot: Iranischer Krebsforscher trotz Visums ausgewiesen

Boston/Teheran (APA) - Kurz nach Inkrafttreten des umstrittenen US-Einreiseverbots ist einem iranischen Krebsforscher am Montag trotz gültig...

Boston/Teheran (APA) - Kurz nach Inkrafttreten des umstrittenen US-Einreiseverbots ist einem iranischen Krebsforscher am Montag trotz gültigen Visums die Einreise in die USA verweigert worden. Mohsen Dehnavi, der als Gastwissenschafter am „Boston children‘s hospital“ (Kinderkrankenhaus, Anm.) arbeiten sollte, muss nun mit seiner Frau und drei Kindern in seine Heimat zurückreisen, schreibt die Zeitung „The Guardian“.

Die Familie wurde laut einem Freund zehn Stunden am Flughafen festgehalten, bevor die Behörden erklärten, dass sie die Rückreise antreten müssten. Das Kinderkrankenhaus teilte mit, dass Dehnavi über ein gültiges J-1 Visum verfüge, das in der Regel gut ausgebildeten Fachkräften wie Forschern im internationalen Austausch gegeben werde. Dieses sei am 12. April bewilligt worden.

Das Krankenhaus hoffe auf eine „schnelle Lösung der Situation und dass Dr. Dehnavi und seine Familie bald freigelassen werden und die USA betreten können.“ Es sei zum „Äußersten bereit“, um den Forscher und seine Familie zu unterstützen.

Das von US-Präsident Donald Trump angeordnete Einreiseverbot für Bürger sechs überwiegend muslimischer Länder wurde vor zwei Wochen vom Obersten Gerichtshof bewilligt. Die Höchstrichter beendeten damit ein monatelanges juristisches Tauziehen, bei dem die republikanische Regierung vor mehreren Gerichten den Kürzeren gezogen hatte.