Jugendgemeinderat löste das Trampolinproblem
In Zams beraten seit Kurzem 14 Jugendgemeinderäte das Dorfparlament. Erste Amtshandlung: Ein Trampolin wurde installiert.
Von Matthias Reichle
Zams –Jugendliche interessieren sich nicht für Politik? Im Fall von Zams ist dieses Vorurteil falsch. Dort hat sich Anfang Mai ein eigener Jugendgemeinderat konstituiert. Jeden ersten Sonntag im Monat kommen 14 Jugendgemeinderäte zusammen, um über wichtige Projekte der jungen Generationen zu beraten.
Am Wochenende konnte man einen ersten Erfolg feiern. Das umstrittene Trampolin, das nach einer Unterschriftenliste und einem Standortwechsel mit anschließenden Vandalenakten aus dem Freizeitangebot der Zammer Jugendlichen verschwunden war, wurde an einem neuen Standort beim Sportplatz aufgebaut und feierlich eröffnet.
„Die Jugendlichen waren im Planungs- und Jugendausschuss der Gemeinde und haben dort ihre Ideen vorgestellt“, erklärt Christoph Wolf. Der Zammer ist nicht nur gewählter Mandatar im großen Dorfparlament, sondern dient auch als Verbindungsglied zum Jugendgemeinderat. Während die erwachsenen Mandatare die Beschlüsse fassen, hat der Jugendgemeinderat beratende Funktion. Die nächsten großen Projekte sind ein Jugendraum und ein so genannter Bodyweightpark, betont er. Wichtig sei, dass das Gremium selbst keine Partei vertritt, es gibt dort auch keine Listen.
Beides – das Trampolin als auch mehr politisches Mitspracherecht – waren Wünsche der Jugendlichen bei einer Befragung, deren Ergebnisse im Frühjahr präsentiert worden waren. Für ihn sei der Jugendgemeinderat ein wichtiges „Verbindungsgremium“, erklärt Bürgermeister Siggi Geiger: „Viele Jugendliche können mit dem Gemeinderat nicht viel anfangen“, betont er. Nun hätten sie einen Ansprechpartner.
In jeder Sitzung des Jugendgemeinderates hat jeder Zammer Jugendliche die Möglichkeit, selbst zu Wort zu kommen. Unter Tagesordnungspunkt 2 kann er seine Wünsche und Probleme vor dem Gremium vorbringen.
Dort sind alle Altersgruppen vertreten – vom Volksschüler bis zur Jungmutter, die man mit 35 Jahren nicht mehr im Gremium erwarten würde. Aber Corinna Zangerl soll auch die Sicht von jungen Eltern einbringen. Im Jugendgemeinderat seien alle gleich, betont sie. „Man schaut, dass man nicht jemanden überstimmt, sondern man versucht, ein Projekt so lange zu optimieren, bis alle dafür sein können.“