Netanyahu: Bemühungen um rasche Lösung der Krise mit Jordanien
Jerusalem/Amman (APA/dpa) - Israel bemüht sich nach Angaben des Regierungschefs Benjamin Netanyahu um eine rasche Lösung der Krise in den Be...
Jerusalem/Amman (APA/dpa) - Israel bemüht sich nach Angaben des Regierungschefs Benjamin Netanyahu um eine rasche Lösung der Krise in den Beziehungen zu Jordanien. „Wir sind in ständigem Kontakt mit Repräsentanten der Sicherheit und Regierung in Amman, um die Angelegenheit möglichst schnell zu beenden“, sagte Netanyahu am Montag in Jerusalem.
Ein 17-jähriger jordanischer Arbeiter hatte am Sonntag in einer Wohnanlage neben der israelischen Botschaft einen Wachmann mit einem Schraubenzieher angegriffen und verletzt, wie das Außenministerium in Jerusalem mitteilte. Der Israeli habe daraufhin in Selbstverteidigung den Angreifer erschossen und auch den unbeteiligten jordanischen Vermieter versehentlich tödlich verletzt. Die jordanischen Behörden erklärten in einem ersten Statement, dass der Vorfall noch untersucht werde, erwähnten aber nichts vom mutmaßlichen Angriff des jungen Arbeiters.
Die private jordanische Zeitung Al-Ghad berichtete unter Berufung auf zwei Sicherheitsquellen, der Wachmann halte sich noch immer in der Botschaft auf. Es sei ihm aufgrund der mutmaßlichen Tötung von zwei Jordaniern verboten, dass Land zu verlassen. Israel habe eine erste Befragung nach der Tat nicht zugelassen. Nach Angaben der Zeitung wird Jordanien die Auslieferung des Mannes beantragen. Falls dies nicht gestattet werde, würde man „diplomatische Maßnahmen“ ergreifen.
Netanyahu sagte, er habe dem Wachmann bei einem Telefonat zugesagt, „dass wir ihn heimbringen werden, wir haben dabei schon Erfahrung“.
Jordanien, mit dem Israel 1994 Frieden geschlossen hatte, ist Hüter der islamischen Stätten in Jerusalem, darunter auch der Tempelberg, um den es zuletzt zu einem Streit mit blutigen Unruhen gekommen war.