Betrug mit Parteigeldern: Lega Nord-Gründer Bossi verurteilt

Rom (APA) - Zum zweiten Mal binnen von zwei Wochen ist der Gründer von Italiens ausländerfeindlicher Oppositionspartei Lega Nord, Umberto Bo...

Rom (APA) - Zum zweiten Mal binnen von zwei Wochen ist der Gründer von Italiens ausländerfeindlicher Oppositionspartei Lega Nord, Umberto Bossi, am Montag zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Wegen Betrug mit Parteigeldern wurde der 75-jährige Bossi zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Der ebenfalls angeklagte Ex-Schatzmeister der Partei, Francesco Belsito, wurde zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Im Zeitraum 2008-2010 soll die Lega dem Parlament falsche Rechnungen vorgelegt haben, um Parteienförderung zu erhalten. Diese Finanzierungen sollen laut der Anklage für private Ausgaben der Familie Bossi verwendet worden sein. Verurteilt wurden auch einige Ex-Buchprüfer der Lega-Bilanzen.

Bossi war am 10. Juli bereits von einem Mailänder Gericht wegen Veruntreuung von Parteigeldern zu zwei Jahren und drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Ermittlungen gegen Bossi waren 2011 aufgenommen worden. Sein Sohn Renzo wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt. Der Prozess lief auch gegen den Ex-Schatzmeister der Partei, Francesco Belsito, der zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt wurde. Bossi und den anderen Angeklagten wurde Betrug auf Kosten des Staates in Höhe von 40 Millionen Euro in den Jahren zwischen 2008 und 2010 vorgeworfen.

Bossi hatte die Lega Nord in den 1980er-Jahren gegründet. Er hatte das Ruder seiner Partei im April 2012 infolge des Skandals um die veruntreuten Parteigelder verloren. Die Lega Nord wird seit Dezember 2013 vom 44-jährigen Matteo Salvini geführt, der die Partei nach einer schweren Krise tief greifend umgekrempelt hat.