Eine Milliarde für Forschung in Tirol
In Tirol wurden 2015 rund 975 Millionen Euro für Forschung ausgegeben. Bei der Forschungsquote ist Tirol im Mittelfeld, mit teils großem Abstand zu den hinteren Rängen.
Wien – Im Jahr 2015 wurden in Österreich rund 10,5 Mrd. Euro für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) ausgegeben. Die Gesamtausgaben für F&E 2015 liegen damit um 9,7 Prozent über jenen des Jahres 2013. 2015 entfielen von den rund 10,5 Mrd. Euro für F&E 71,4 Prozent auf den Unternehmenssektor, 23,5 Prozent auf den Hochschulsektor, 4,6 Prozent auf den Sektor Staat und 0,5 Prozent auf den privaten gemeinnützigen Sektor. Tirol liegt im Bundesländervergleich mit 3,14 Prozent des regionalen Inlandsprodukts an fünfter Stelle, aber über dem Österreichschnitt von drei Prozent. Insgesamt belaufen sich die privaten und öffentlichen Forschungsausgaben in Tirol auf 975 Millionen Euro. Allerdings erwartet die Wirtschaftskammer in Österreich für heuer eine Steigerung auf ebenfalls 3,14 Prozent.
Pro Einwohner geben Tiroler Unternehmen 651 Euro für F&E aus, so die Industriellenvereinigung (IV) in einer Aussendung. Damit würden sie nach Oberösterreich und Wien an dritter Stelle liegen. Positiv für den Wirtschaftsstandort sei auch, dass die angewandte Forschung in Tirol bei 35,6 Prozent und die Grundlagenforschung bei 25,4 Prozent der gesamten Aufwendungen liegen. Das seien absolute Spitzenwerte im Österreich-Vergleich. „Wir müssen die F&E-Ausgaben noch gezielter auf jene Zukunftsfelder ausrichten, die Wachstum ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen“, betont IV-Präsident Christoph Swarovski. Großer Handlungsbedarf bestehe etwa bei der Digitalisierung, wo alle vergleichbaren Regionen „klotzen und nicht kleckern“ würden. Luft nach oben bestünde zudem in der Beteiligung der Tiroler Forschungsakteure an den Programmen der Forschungsförderungsgesellschaft FFG. (TT)