Fall Akhanli - EU sieht Missbrauch von Interpol durch Türkei
Brüssel (APA) - Die EU-Kommission hat der Türkei im Zusammenhang mit der Festnahme des Kölner Schriftstellers Dogan Akhanli in Spanien einen...
Brüssel (APA) - Die EU-Kommission hat der Türkei im Zusammenhang mit der Festnahme des Kölner Schriftstellers Dogan Akhanli in Spanien einen Missbrauch von Interpol vorgeworfen. „Wir glauben, dass internationale Organisationen wie Interpol nicht missbraucht werden sollten, um Schriftsteller festzunehmen, die mit einer Regierung nicht übereinstimmen“, sagte ein EU-Kommissionssprecher am Montag in Brüssel.
Der auf Betreiben der Türkei in Spanien festgenommene Autor Akhanli ist am Sonntag wieder frei gekommen. Die EU-Kommission habe volles Vertrauen, dass die spanischen Behörden diesen Fall nach dem Gesetz behandeln würden, sagte der EU-Kommissionssprecher weiter. „Zum Glück ist die Rechtstaatlichkeit einer der Werte, auf denen die EU gebaut ist.“
Generell verwies der Sprecher auf jüngste Aussagen von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zum angespannten Verhältnis zwischen der EU und der Türkei. Juncker sehe die Entwicklungen in der Türkei mit großer Sorge. Er stehe in direktem Kontakt mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und vertrete die Ansicht, dass die jüngsten Entwicklungen die Türkei mehr von der EU entfernten, als näher an sie bringen würden. Es sei aber nach Ansicht Junckers besser, in einem Dialog zu bleiben, als diesen aufzugeben.