1:3-Niederlage für Wacker: Kuriosum stoppte Elan in Hartberg
Mit einer 1:3-Niederlage endete für den FC Wacker gestern das Wiederholungsspiel nach Wolkenbruch in Hartberg. Nach der Tiroler Führung endete die Hoffnung jäh, der Schiedsrichter war nicht ganz unbeteiligt.
Von Florian Madl
Innsbruck — War es die Szene des Spiels? Als Schiedsrichter Gerhard Grobelnik gestern in Hartberg zugunsten der Gastgeber auf den Elfmeterpunkt zeigte (45. Minute), verstanden die Innsbrucker die Welt nicht mehr. Und das galt umso mehr, als Wacker-Goalie Christopher Knett den ohnehin fragwürdigen Strafstoß von Dario Tadic zwar entschärfte, sich dabei aber zu früh nach vorne bewegt haben soll — Wiederholung, Ausgleichstreffer zum 1:1. „Das kann ich nicht nachvollziehen", schüttelte Präsident Gerhard Stocker den Kopf.
Das annehmliche Spiel der Tiroler war mit einem Pfiff zunichte gemacht, der Elan aus Hälfte eins und die Führung nicht in die Pause gerettet worden. Nach Jeffrey Egbes Tor (24., 0:1) — der 19-Jährige ließ seinem jüngsten Siegtor gegen Liefering einen weiteren Treffer folgen — hatte es noch so gut ausgesehen. Der gelungene Flachschuss von 16 Metern hatte Schwarzgrün auf die Siegerstraße gebracht, die unmittelbar nach Wiederanpfiff aber endgültig verlassen wurde:
Der Hartberger Christoph Kröpfl (49., 2:1) verwertete eine Vorlage des Torschützen Tadic souverän, das schien die auf Platz zwei schielenden Wacker-Spieler förmlich zu lähmen. Dass ausgerechnet Stefan Meusburger (78.) mit einem Kopfballtor den Endstand von 3:1 für Hartberg fixierte, entbehrte nicht einer gewissen Pikanterie: Als das ursprünglich für 4. August angesetzte Spiel wegen eines Wolkenbruchs abgebrochen werden musste, hatte Meusburger mit einem Doppelpack auf 2:0 gestellt.
Die Analyse von General Manager Alfred Hörtnagl nach Spielschluss fiel kurz aus: „Gut ins Spiel gekommen, planmäßig in Führung gegangen, doch dann kamen die Hartberger auf." Hörtnagl sah beim Gegner plötzlich „leichtere Beine" und bei seinen Leuten ein Manko an Konsequenz in der Defensive. Nachsatz: „Der Biss, der Wille waren da."
Das war auch in den vergangenen Runden der Fall, möglicherweise gab Gerhard Stockers Beobachtung den Ausschlag: „Wir waren in der zweiten Hälfte im Kopf blockiert", analysierte der Präsident, der sich seinerseits gar nicht erst den Kopf zerbrechen wollte. „Es geht derzeit ohnehin Schlag auf Schlag, wir müssen uns schon auf das nächste Spiel konzentrieren." Und das ist nicht irgendeines, kommt doch mit Wiener Neustadt der noch ungeschlagene Tabellenführer nach Tirol. Auf den gut 500 Kilometern der gestrigen Heimfahrt konnten sich die Spieler Gedanken darüber machen, acht Baustellen hatte man am Weg zu passieren. Und Wacker-Trainer Karl Daxbacher wird sich wohl überlegen, wo denn nun im Spiel des FC Wacker Innsbruck die größte liegt ...