Erdogan warnte türkischen General vor Unmut über Versetzung
Istanbul (APA/AFP) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat einen General davor gewarnt, Unmut über seine Versetzung zu zeigen. „E...
Istanbul (APA/AFP) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat einen General davor gewarnt, Unmut über seine Versetzung zu zeigen. „Es kann nichts dergleichen wie Enttäuschung in der Armee geben. Welche Aufgabe auch immer ihm übertragen wird, ein Soldat wird seine Pflicht erfüllen“, sagte er am Montag in Istanbul. Laut Berichten führte die Versetzung von Generalleutnant Zekai Aksakalli zu Unmut in der Armee.
Der vielfach ausgezeichnete Kommandant der Spezialkräfte war bei einer Sitzung des Obersten Militärrats (YSK) Anfang August zum Kommandanten des 2. Armeekorps in Gallipoli ernannt worden. Ein Grund für diese Herabstufung wurde nicht genannt. Wie die Zeitung „Hürriyet“ nun berichtete, drohten Aksakalli und bis zu neun weitere Generäle daraufhin mit Rücktritt. Dass Erdogan sich zu dem Fall äußert, ist sehr ungewöhnlich.
Aksakalli war erst vor einem Jahr zum Generalleutnant befördert worden, nachdem er während des versuchten Militärputsches vom 15. Juli 2016 seinen Untergebenen Omer Halisdemir angewiesen hatte, den mutmaßlichen Putschistenführer, Brigadegeneral Semih Terzi, aufzuhalten, um die Befehlskette der Verschwörer zu durchbrechen. Halisdemir erschoss daraufhin Terzi, bevor er selber erschossen wurde.
Aksakalli leitete auch den türkischen Militäreinsatz „Schutzschild Euphrat“ in Nordsyrien vergangenes Jahr. „Hürriyet“ spekulierte, die starke Medienpräsenz Aksakallis während des Einsatzes könnte in der Armeeführung zu „Unbehagen“ geführt haben. Bei der Sitzung des Obersten Militärrats Anfang August waren auch die Kommandanten des Heeres, der Luftwaffe und der Marine ausgetauscht worden.