Erdbeben auf Ischia: Perle im Golf Neapel und beliebter Kurort

Ischia Porto (APA) - Die Urlaubsinsel Ischia, die am Montagabend von einem schweren Erdbeben getroffen worden ist, gilt als Perle im Golf vo...

Ischia Porto (APA) - Die Urlaubsinsel Ischia, die am Montagabend von einem schweren Erdbeben getroffen worden ist, gilt als Perle im Golf von Neapel. Die 46 Quadratkilometer große Insel zählt 62.000 Einwohner und ist in sechs Gemeinden aufgeteilt, zu denen auch die vom Erdbeben schwer betroffene Ortschaft Casamicciola gehört.

Die Insel ist vulkanischen Ursprungs, wie das stellenweise Austreten heißen Wassers beweist. Auch die zahlreichen Heilbäder der Insel nutzen die vulkanischen Aktivitäten. Aus dem Inneren entweicht Schwefel-Dampf, der speziell bei Atemwegserkrankungen helfen soll. Heutzutage ist Ischia einer der wichtigsten Kurorte Europas. Zahlreiche Hotelanlagen bieten ihre eigenen Thermalschwimmbecken an. Zusätzlich gibt es Thermalgärten.

Schon die alten Griechen wussten über die heilende Wirkung Bescheid. Dank ihnen ist die Insel seit Jahrhunderten ein beliebtes Urlaubsziel. Gegen Ende der römischen Republik gehörte die Insel Oktavian, dem späteren Kaiser Augustus, der sie aber im Jahr 29 vor Christus gegen die Insel Capri eintauschte.

Landwirtschaftlich ist die Insel für den Anbau von Wein, Paradeiser, Zitronen, Feigen und Granatäpfeln bekannt. Die Hauptsehenswürdigkeit von Ischia ist unumstritten das Castello Aragonese. Die Burg wurde auf einem Ischia vorgelagerten Felsen errichtet. Sie kann über eine gemauerte Brücke vom Ort Borgo di Celsa erreicht werden.

Ischia entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer bekannten Künstlerkolonie. Schriftsteller und Maler aus der ganzen Welt wurden angezogen. Zu ihnen zählte auch Ingeborg Bachmann. Elizabeth Taylor und Luchino Visconti hielten sich hier zu Dreharbeiten auf. Hier urlaubte öfters auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Insel ist mit der Fähre in eineinhalb Stunden von Neapel erreichbar. Etwa fünf Millionen Touristen besuchen jährlich Ischia.

Die Insel liegt in der Nähe der Phlegräischen Felder, die zu den weltweit wenigen Dutzend sogenannten Supervulkanen zählen. Im Jahr 1883 kamen bei einem Beben auf Ischia rund 2.300 Menschen ums Leben.