Erdbeben auf Ischia: Hunderte Soldaten und Rettungsteams im Einsatz

Ischia Porto (APA) - Hunderte Soldaten und Rettungsteams waren am Dienstag im Einsatz, um der vom Erdbeben auf Ischia betroffenen Bevölkerun...

Ischia Porto (APA) - Hunderte Soldaten und Rettungsteams waren am Dienstag im Einsatz, um der vom Erdbeben auf Ischia betroffenen Bevölkerung Hilfe zu leisten. Eingesetzt wurden auch Spürhunde, die aus der Region Kampanien mit der Hauptstadt Neapel eintrafen.

Soldaten befreiten verschüttete Straßen vom Geröll. Der Zivilschutz errichtete Zelte in Casamicciola, der am stärksten betroffenen Ortschaft, in der viele Bewohner obdachlos wurden. Im Laufe des Dienstags sollten Organisationen und freiwillige Helfer aus anderen italienischen Regionen eintreffen. Italien kann mit einem großen Netzwerk an freiwilligen Helfern - rund 1,2 Millionen Menschen - rechnen, etwa vom Roten Kreuz oder der Freiwilligen Feuerwehr. Das evakuierte Krankenhaus von Ischia wurde inzwischen wieder geöffnet.

Der italienische Katastrophenschutz ist in Italien gut auf Hilfe im Fall von Erdbeben vorbereitet. Nach dem Erdbeben in L‘Aquila im Jahr 2009 mit über 300 Toten wurde der Krisenplan für Erdbeben verbessert.

Zahlreiche Häuser wurden bei der Naturkatastrophe zerstört. Das Hauptproblem ist laut Experten, dass alte Gebäude in den Erdbeben-Regionen in Italien oft nicht stabil genug gebaut sind. Erst seit 2008 gibt es neue Bestimmungen (europäische Standards) für Häuser, die in Gegenden mit hohem Risiko für Erdbeben neu gebaut werden. Der Zustand der älteren Häuser werde nach und nach verbessert. Dies sei jedoch schwierig, da besonders kleine Städte in Italien viele historische denkmalgeschützte Häuser haben.

Ein weiteres Problem des Risikomanagements sei, dass nur ein paar Versicherungen die Kosten nach einem Erdbeben übernehmen. Weil die Zahl der risikoreichen Gegenden in Italien so hoch ist, können die Firmen die Summen nicht tragen.