UNO fordert Wiedergutmachung für Opfer sexueller Gewalt durch IS
Genf (APA/dpa) - Tausende oder sogar Zehntausende Frauen und Mädchen sind nach einem neuen UNO-Bericht von Angehörigen der IS-Terrormiliz Is...
Genf (APA/dpa) - Tausende oder sogar Zehntausende Frauen und Mädchen sind nach einem neuen UNO-Bericht von Angehörigen der IS-Terrormiliz Islamischer Staat sexuell missbraucht worden. Die Opfer brauchten Unterstützung, Wiedergutmachung und die Sicherheit, dass die Täter nicht ungestraft davon kämen, verlangte das UNO-Menschenrechtsbüro am Dienstag in Genf.
IS-Kämpfer hätten die Mädchen und Frauen entführt, zum Übertritt zum Islam gezwungen, vergewaltigt, eingesperrt, erniedrigt und wie Sklavinnen behandelt.
Das UNO-Büro nimmt vor allem die irakische Regierung in die Pflicht. Unhaltbar sei die Lage der Kinder vergewaltigter Frauen. Sie hätten oft keine Geburtsurkunden, weil Eltern laut Gesetz zur Registrierung einen Ehebeweis vorlegen müssten - im Fall von IS-Vergewaltigungen unmöglich. Diese Kinder dürften nicht diskriminiert werden, heißt es in dem Bericht des Menschenrechtsbüros und der Unterstützungsmission der Vereinten Nationen im Irak (UNI). Sie könnten ausgenutzt oder Opfer von Menschenschmugglern werden.
Die UNO hat keine Gesamtzahlen der Opfer. Aber allein aus der Minderheit der Yeziden (Jesiden) seien seit August 2014 mehr als 3500 Frauen und Mädchen entführt worden. Von gut 1600 fehle bis heute jede Spur, sagte eine Sprecherin des UNO-Menschenrechtsbüros in Genf.