Erdbeben auf Ischia - Diskussion um Schwarzbauten und Bausünden
Ischia Porto (APA) - Nach dem Erdbeben auf Ischia sind unter Missachtung von Bauvorschriften oder überhaupt illegal errichtete Häuser auf de...
Ischia Porto (APA) - Nach dem Erdbeben auf Ischia sind unter Missachtung von Bauvorschriften oder überhaupt illegal errichtete Häuser auf der Insel wieder Gegenstand von Diskussionen. „Es ist nicht normal, dass ein Erdbeben der Stärke 4 derartige Zerstörungen verursacht“, sagte Egidio Grasso, Präsident der Geologen der Region Kampanien, zu der Ischia gehört.
Grasso schließt nicht aus, dass viele Immobilien in den vergangenen Jahren ohne Berücksichtigung erdbebensicherer Standards errichtet wurden. „Es nicht akzeptabel, dass Wohnhäuser bei einem nicht allzu starken Erdstoß einstürzen“, erklärte der Koordinator der Grünen, Angelo Bonelli.
Der Konsumentenschutzverband Codacons will die Bürgermeister der Insel-Gemeinden wegen fahrlässiger Tötung klagen. Die Bürgermeister wiesen die Vorwürfe umgehend zurück. Es bestehe kein Zusammenhang zwischen Bausünden und Erdbebenschäden. Eingestürzt seien vor allem sehr alte Gebäude, darunter eine Kirche, die nach einem Erdbeben im Jahr 1883 errichtet worden war.
Die Insel sei in den vergangen Jahrzehnten ohne Respekt für die Umwelt wild bebaut worden, kritisierte der Umweltschutzverband Legambiente. „Ischia ist ein Sinnbild für unbestraften Bausünden“, sagte Präsidentin Rossella Muroni. 600 Immobilien müssen eigentlich abgerissen werden, weil sie als Landschaftsverschandelung eingestuft wurden.