Wahlen in Angola beginnen - Ende der Ära von Präsident dos Santos

Luanda (APA/dpa) - Im südwestafrikanischen Staat Angola haben am Mittwoch die Parlamentswahlen begonnen, bei denen auch der neue Präsident b...

Luanda (APA/dpa) - Im südwestafrikanischen Staat Angola haben am Mittwoch die Parlamentswahlen begonnen, bei denen auch der neue Präsident bestimmt wird. Seit 08.00 Uhr können rund neun Millionen Wähler die 220 Sitze des neuen Parlaments und damit auch den Nachfolger von Präsident Eduardo dos Santos bestimmen.

Der 74-jährige Präsident tritt nach knapp 38 Jahren an der Macht nicht mehr an - er galt als einer der dienstältesten Staatschefs Afrikas. Da ein Sieg von dos Santos‘ regierender Partei MPLA als sicher gilt, dürfte der bisherige Verteidigungsminister Joao Lourenco (63) neuer Präsident werden.

Die ersten Wahlberechtigten hätten ihre Stimme abgegeben, sagte die Sprecherin der Wahlbehörde CNE, Julia Ferreira, der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa. Die landesweit rund 12. 000 Wahlbüros werden bis 20.00 Uhr geöffnet sein, das vorläufige Endergebnis wird frühestens Ende der Woche erwartet.

Angola gilt als Afrikas zweitgrößter Ölproduzent, leidet aber unter dem Verfall der Ölpreise. Der Wohlstand ist sehr ungleich verteilt. Das Wirtschaftswachstum schrammte 2016 mit 0,6 Prozent knapp an der Stagnation vorbei. Im laufenden Jahr werden 2,1 Prozent erwartet. Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Angola erreichte 2016 nach Angaben der deutschen Wirtschaftsförderungsgesellschaft GTAI fast 403 Millionen Euro; 255 Millionen Euro davon entfielen auf deutsche Lieferungen.