Ex-Generalstaatsanwältin kündigt Enthüllungen über Maduro an

Brasilia (APA/AFP) - Die abgesetzte venezolanische Generalstaatsanwältin Luisa Ortega hat neue Enthüllungen über korruptes Verhalten des ven...

Brasilia (APA/AFP) - Die abgesetzte venezolanische Generalstaatsanwältin Luisa Ortega hat neue Enthüllungen über korruptes Verhalten des venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro und seines direkten Umfelds angekündigt.

Ortega sagte bei ihrer Ankunft in Brasilien, wo sie am Mittwoch bei einem Treffen des südamerikanischen Wirtschaftsblocks Mercosur zur Verbrechensbekämpfung auftreten will, sie werde sich zum weitverzweigten Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht und zur „Korruption in Venezuela“ äußern. Die 59-jährige Juristin traf am Dienstag aus Kolumbien kommend in Brasilia ein.

„Sie haben Angst, weil sie wissen, dass wir Einzelheiten über die Zusammenarbeit kennen“, sagte Ortega in der vergangenen Woche bei einer Videokonferenz mit Staatsanwälten aus Lateinamerika in Mexiko. Es gehe um zahlreiche Fälle von Bereicherung, die auch Maduro „und sein direktes Umfeld“ beträfen.

Die neue Verfassunggebende Versammlung in Venezuela hatte Ortega Anfang August entlassen. Die abgesetzte Generalstaatsanwältin, einst eine Unterstützerin Maduros, zählt mittlerweile zu seinen wichtigsten Gegnern. Nach ihrer Absetzung begab sich Ortega mit ihrem Mann, dem Abgeordneten German Ferrer, nach Kolumbien.

In Venezuela tobt seit Monaten ein erbitterter Machtkampf zwischen dem linksnationalistischen Präsidenten Maduro und der Opposition. Seit Anfang April wurden bei den politischen Unruhen mindestens 125 Menschen getötet. Sowohl Kolumbien als auch Brasilien grenzten sich in der Krise von Maduros Vorgehen ab. Venezuela wurde auf unbestimmte Zeit aus dem Mercosur ausgeschlossen.