Umfrage: Mehrheit hält deutsche Bundestagswahl schon für entschieden

Berlin (APA/AFP) - Gut einen Monat vor der deutschen Bundestagswahl sind viele Wähler Umfragen zufolge bei ihrer persönlichen Stimmabgabe no...

Berlin (APA/AFP) - Gut einen Monat vor der deutschen Bundestagswahl sind viele Wähler Umfragen zufolge bei ihrer persönlichen Stimmabgabe noch unentschieden - eine Mehrheit hält die Wahl dennoch für so gut wie gelaufen. In einer am Mittwoch veröffentlichten Allensbach-Erhebung für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ geben 46 Prozent an, dass sie noch nicht wissen, für wen sie am 24. September stimmen.

So hoch sei der Anteil der Unentschiedenen in den vergangenen 20 Jahren so kurz vor der Wahl noch nie gewesen. Gleichzeitig ist den Angaben zufolge auch der Anteil der Wähler, die den Ausgang der Wahl schon vor dem Wahltag für entschieden halten, mit 45 Prozent so hoch wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Noch stärker ist diese Tendenz im vom Forsa-Institut ermittelten „Stern-RTL-Wahltrend“: Etwas mehr als drei Viertel aller deutschen Bürger - nämlich 76 Prozent - gehen dort davon aus, dass die deutsche Bundestagswahl bereits so gut wie entschieden sei und die SPD nicht mehr stärkste Partei werden könne.

Nur 19 Prozent meinen in der Forsa-Umfrage, dass die Sozialdemokraten dies doch noch schaffen könnten - darunter 25 Prozent der eigenen Anhänger. Im Mai, als Forsa schon einmal nach den Chancen eines SPD-Wahlsiegs fragte, waren demnach noch 30 Prozent der Auffassung, dass die SPD als stärkste Partei den Kanzler stellen werde - darunter 39 Prozent der eigenen Anhänger.

Nur noch 35 Prozent aller Befragten machen demnach aktuell eine Wechselstimmung in der Bevölkerung aus - im Mai waren es noch 40 Prozent, im März sogar 59 Prozent. Eine Mehrheit von 60 Prozent glaubt der Umfrage zufolge nicht, dass sich die meisten Deutschen momentan einen Wechsel in der Regierungsverantwortung wünschen.

Bei Allensbach liegt die deutsche Union in der Sonntagsfrage gegenüber dem Juli unverändert bei 39,5 Prozent, während die SPD einen halben Punkt auf 24,5 Prozent verliert. Die FDP würde mit zehn Prozent drittstärkste Kraft vor der Linkspartei (acht Prozent) und den Grünen (7,5 Prozent). Die AfD, die in einer Umfrage Anfang des Jahres noch drittstärkste Kraft war, würde laut dieser Umfrage nun mit sieben Prozent als kleinste Partei in den Deutschen Bundestag einziehen.

In der Forsa-Umfrage legt die SPD in der Wählergunst unterdessen leicht zu. Die Sozialdemokraten klettern um einen Prozentpunkt auf 24 Prozent, ihr höchster Wert in dieser Umfrage seit fast drei Monaten. Die deutsche Union büßt dagegen im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt ein und kommt auf 38 Prozent. Die AfD verbessert sich im „Stern-RTL-Wahltrend“ um einen Punkt auf neun Prozent. Bei ebenfalls neun Prozent steht die Linke, während die FDP bei acht Prozent bleibt und die Grünen einen Punkt auf sieben Prozent verlieren. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt in dieser Umfrage 24 Prozent.

Bei der Kanzlerpräferenz muss Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) laut Forsa-Erhebung im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt abgeben, während SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz einen Punkt hinzugewinnt. Bei einer Direktwahl des Regierungschefs würden sich 50 Prozent für Merkel und 23 Prozent für Schulz entscheiden.

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