Muslimische Gemeinde in Brüssel bat Polizei, Satty zu überwachen
Barcelona/Brüssel (APA) - Der Imam Abdelbaki Es Satty, der Kopf der Terrorzelle von Barcelona, war den Behörden in Brüssel und Spanien berei...
Barcelona/Brüssel (APA) - Der Imam Abdelbaki Es Satty, der Kopf der Terrorzelle von Barcelona, war den Behörden in Brüssel und Spanien bereits vor dem Anschlag bekannt. Der Belgien-Korrespondent des WDR, Ralph Sina, erklärte in der deutschen Nachrichtensendung „Tagesschau“ am Mittwoch, dass Satty von Jänner bis März 2016 in Brüssel gelebt habe.
Der Imam war während der islamistischen Anschläge auf den Flughafen und die U-Bahn in Brüssel am 22. März 2016 in der Stadt. Eine Verbindung des Mannes zu Anschlägen, bei denen 32 Menschen starben, sei aber nicht bekannt, hieß es aus Belgien.
Satty habe außerdem extrem radikale Predigten in den Brüssler Stadtteilen Vilvoorde und Digem gehalten. Die muslimische Gemeinde in Brüssel habe die Polizei daraufhin gebeten, den Imam zu überwachen, der sich kurz darauf nach Spanien abgesetzt habe. Bei einer 2016 von der katalanischen und belgischen Polizei durchgeführten Razzia in Barcelona fand man Satty zwar nicht, dafür jedoch neun radikalisierte Marokkaner, die direkten Kontakt zu den Attentätern von Brüssel hatten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sei klar gewesen, dass Barcelona im Visier der Terroristen stehe.
Sina erklärte, dass die meist aus Marokko stammenden Attentäter vor allem durch wahhabitische Prediger aus Saudi-Arabien radikalisiert würden. Diese seien in Brüssel so stark vertreten, weil der belgische König Baudouin 1970 mit dem saudi-arabischen König Faisal einen Waffen- und Ölhandel abgeschlossen hatte. Das belgische Königshaus habe im Rahmen dieses Vertrages ein großes wahhabitisches Predigerzentrum, beherbergt in einem ehemaligen Pavillon der Weltausstellung, Saudi-Arabien überlassen.
( S E R V I C E: http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-320659.html )